Panorama

Erstmals seit Wochen Anstieg Kliniken melden mehr schwere Covid-Fälle

Die Intensivbelegung der Krankenhäuser könnte bald den Inzidenzwert verdrängen: Erstmals gibt es hier wieder einen Zuwachs.

Die Intensivbelegung der Krankenhäuser könnte bald den Inzidenzwert verdrängen: Erstmals gibt es hier wieder einen Zuwachs.

(Foto: picture alliance/dpa)

Dass eine wachsende Inzidenz bei hoher Impfquote kein Problem sein muss, gehört zu den Hoffnungswerten in dieser Phase der Pandemie. Nun steigt erstmals seit langem die Zahl der Intensivpatienten wieder an. Notfallmediziner mahnen zur Wachsamkeit.

Nach einer deutlichen Zunahme an gemeldeten Corona-Neuinfektionen steigt nun auch die Zahl der Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung etwas. "Wir sehen zum ersten Mal seit Wochen wieder eine echte Zunahme der Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen bei ausreichenden Kapazitäten", schrieb der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, am Abend auf Twitter. Es sei wichtig, die Impfquote zu erhöhen.

Karagiannidis verwies auf Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), wonach derzeit 417 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Im Vergleich zum Freitag ist das ein Plus von 24 Patienten. Vor einer Woche waren es noch 359. Die Gesellschaft für Notfallmedizin schrieb auf Twitter, neben den Inzidenzen müssen auch die Hospitalisierung und die Intensivbelegung beobachtet werden.

Eine große Frage mit Blick auf die kommenden Monate ist, inwieweit die bisherigen Impferfolge eine hohe Belastung des Gesundheitssystems trotz steigender Infektionszahlen verhindern können. Alle zugelassenen Impfstoffe schützen laut Robert-Koch-Institut (RKI) vollständig Geimpfte wirksam vor einer Erkrankung bei der mittlerweile dominierenden Delta-Variante.

Einfluss auf Sterbestatistik noch ungewiss

Bislang sind mehr als 54 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Die Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche - war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Debattiert wird, künftig weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker zu berücksichtigen.

Das RKI hatte in seinem Wochenbericht am Donnerstag in Bezug auf intensivmedizinisch behandelte Covid-Fälle geschrieben: "Die Zahlen stagnieren auf niedrigem Niveau oder steigen regional wieder leicht an." Zugleich sinkt aktuell die Zahl der gemeldeten Todesfälle im Wochenmittel. Die nächsten Wochen dürften zeigen, inwiefern das ansteigende Infektionsgeschehen sich in der Sterbestatistik bemerkbar macht. Einerseits, weil Todesfälle oft mit großen Verzögerungen registriert werden, andererseits, weil sich im Moment weiter vor allem junge Menschen infizieren und das Virus noch seltener unter älteren, oft immungeschwächten Menschen zirkuliert.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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