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Nach rechtsextremen Krawallen König Charles bedankt sich bei der Polizei

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Dutzende Polizisten wurden während der Ausschreitungen in England verletzt.

Dutzende Polizisten wurden während der Ausschreitungen in England verletzt.

(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

Nach dem Messerangriff auf drei Schulmädchen im britischen Southport greifen englische Rechtsextremisten im ganzen Land Geschäfte von Muslimen an. In teils gefährlichen Einsätzen dämmten Tausende Polizisten die Gewalt ein. Dafür dankt ihnen nun der britische König persönlich.

Der britische König Charles III. hat sich nach den rechtsextremen Ausschreitungen bei der Polizei bedankt. Der Monarch habe mit Premierminister Keir Starmer und Vertretern der Polizei telefoniert, die ihn über die Situation informierten, erklärte ein Palastsprecher. Charles habe dabei "seinen tief empfundenen Dank an die Polizei und die Rettungsdienste zum Ausdruck gebracht für alles, was sie tun, um in den von gewalttätigen Unruhen betroffenen Gebieten den Frieden wiederherzustellen".

Zudem habe sich Charles "sehr ermutigt gezeigt von den vielen Beispielen des Gemeinsinns". Der von einer Minderheit ausgehenden Aggression und Kriminalität seien die Leidenschaft und Widerstandsfähigkeit der Mehrheit entgegengesetzt worden, hieß es in gewohnt gewählter Ausdrucksweise.

"Seine Majestät hofft, dass die gemeinsamen Werte von gegenseitigem Respekt und Verständnis die Nation weiter stärken und einen werden", so der Sprecher. Der König wolle gerne von den Ausschreitungen betroffene Orte besuchen, werde das aber erst tun, wenn es für die Polizei keine zusätzliche Bürde bedeute.

740 Menschen seither festgenommen

Nach einer tödlichen Messerattacke in Southport nahe Liverpool, bei der drei Mädchen im Grundschulalter starben und weitere Menschen verletzt wurden, hatten Krawalle von Rechtsextremisten viele englische Städte tagelang in Atem gehalten. Dabei wurden Unterkünfte für Asylbewerber, Moscheen, Geschäfte und Sicherheitskräfte angegriffen. Tausende Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz, von denen Dutzende verletzt wurden.

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Am Mittwoch gingen Tausende Menschen in verschiedenen Städten Englands friedlich gegen die Gewalt auf die Straße. Seitdem hat sich die Lage beruhigt. Regierungschef Keir Starmer betonte jedoch, die Polizei werde in Alarmbereitschaft bleiben.

Der Nachrichtenagentur PA zufolge wurden bis Freitag etwa 740 Menschen festgenommen, die sich an den Ausschreitungen beteiligt oder zu Gewalt aufgerufen hatten. Mehr als 300 wurden demnach bereits angeklagt und Dutzende zu teils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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