Gute Noten gegen Geld?Korruptionsverdacht an Uni Duisburg-Essen

Für 800 Euro soll eine Sachbearbeiterin Noten aufpoliert haben. Durchgefallenen Studenten soll sie so zu bestandenen Prüfungen verholfen haben. Die Staatsanwaltschaft Essen ermittelt. Die Universität Duisburg-Essen hat selbst Strafanzeige erstattet.
An der Universität Duisburg-Essen sollen gute Prüfungsnoten gegen Bargeld verkauft worden sein. Die Staatsanwaltschaft Essen ermittele "im Bereich der Korruptionsdelikte", sagte ein Sprecher der Behörde auf Anfrage. Zuvor hatte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) berichtet. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Staatsanwaltschaft "zum jetzigen Zeitpunkt" keine weiteren Details nennen. Die Universität habe selbst Strafanzeige erstattet.
Nach WAZ-Informationen geht es um Prüfungen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Ermittelt werde gegen eine Verwaltungsmitarbeiterin der auf dem Essener Campus angesiedelten Fakultät sowie gegen rund 50 Studierende. Diese sollen der Sachbearbeiterin jeweils 800 Euro in bar überreicht haben, damit sie im Computersystem der Uni aus einer nicht bestandenen Prüfung (Note 5) eine bestandene machte (Note 4). Die Manipulation ist laut dem Bericht durch das Nebeneinander von schriftlicher und elektronischer Erfassung der Note möglich gewesen.
Ausgelöst worden seien die Ermittlungen durch einen anonymen Hinweis. Die Uni habe zunächst intern geprüft und Anzeige erstattet, als der Verdacht sich erhärtete. "Wir nehmen diesen Fall sehr ernst", sagte Uni-Kanzler Jens Andreas Meinen der Zeitung. Die Universität unterstütze die Ermittlungen nach Kräften.