Panorama

Reiche um Millionen betrogen Kunstberater Achenbach muss ins Gefängnis

Helge Achenbach sagte vor Gericht, er bereue seine Taten.

Helge Achenbach sagte vor Gericht, er bereue seine Taten.

(Foto: dpa)

Die Reichsten der Reichen gehörten zu Helge Achenbachs Kunden. Der Kunstberater jedoch nutzte deren Ahnungslosigkeit aus und betrog Unternehmer wie Christian Boehringer und Berthold Albrecht um Millionen. Dafür wird er jetzt von einem Gericht verurteilt.

Der Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach ist zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Im Prozess um Betrug an vermögenden Kunden sprach das Landgericht Essen den 62-Jährigen schuldig. Achenbach hatte gestanden, den 2012 gestorbenen Aldi-Erben Berthold Albrecht sowie den Pharma-Unternehmer Christian Boehringer betrogen zu haben.

Der einst angesehene und weltweit vernetzte Kunstexperte hatte seinen vermögenden Kunden bei Kunstverkäufen verdeckte Preisaufschläge berechnet und dafür auch Rechnungen gefälscht. Die Anklage hatte sieben Jahre Haft für den seit Juni 2014 in Untersuchungshaft sitzenden Achenbach gefordert. Die Verteidiger rechneten mit einem deutlich darunter liegenden Strafmaß.

Albrecht-Witwe kam Achenbach auf die Schliche

Laut Anklage entstand bei den Kunst- und Oldtimerverkäufen an Albrecht ein Schaden von insgesamt fast 20 Millionen Euro. Achenbach hatte die Betrugsvorwürfe bei den Fahrzeugverkäufen stets zurückgewiesen. Er habe seinen Duzfreund Albrecht über die Preisaufschläge aufgeklärt. Einen schriftlichen Vertrag zwischen Achenbach und dem Milliardär gab es nicht. Nach dem Tod Albrechts hatte dessen Witwe die Rechnungen überprüft und Unregelmäßigkeiten entdeckt. Eine Strafanzeige der Familie Albrecht hatte die Ermittlungen gegen Achenbach in Gang gebracht.

Achenbach hatte vor Gericht mehrmals Reue gezeigt und sich entschuldigt. In seinem Schlusswort hatte er unter Tränen gesagt, dass er sich für seine Taten schäme. Er wisse, dass er eine Freiheitsstrafe zu erwarten habe. Achenbachs Firmen- und Restaurantkette ist inzwischen insolvent. Seine umfangreiche Kunstsammlung wird demnächst versteigert.

Vom Landgericht Düsseldorf war Achenbach in einem Zivilprozess zur Zahlung von 19,4 Millionen Euro Schadensersatz an die Albrecht-Erben verurteilt worden. Das Urteil hat er angefochten. Für Achenbachs mitangeklagten ehemaligen Geschäftspartner forderte die Anklage eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten. Beide hatten bei der inzwischen aufgelösten Kunstberatungsfirma Berenberg Art Advice gearbeitet. Die Verteidigung forderte Freispruch für Stefan H.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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