Schwerer Unfall in Passau LKW fährt in Menschengruppe - Mutter und Tocher tot
29.12.2023, 11:26 Uhr Artikel anhören
Ein medizinischer Grund bei dem Unfallfahrer sei nicht auszuschließen, sagt die Polizei.
(Foto: dpa)
In der Passauer Innenstadt will ein LKW einem Bus ausweichen - und fährt in eine Gruppe von Menschen. Eine Frau und ihre Tochter sterben. Weitere Fußgänger werden verletzt. Die Polizei geht aktuell von einem Unfall aus.
Ein Lastwagen hat im niederbayerischen Passau mehrere Fußgänger erfasst und dabei eine Frau und ihre elfjährige Tochter getötet. Auch der neun Jahre alte Sohn wurde verletzt, genau wie zwei Frauen im Alter von 70 und 45 Jahren. Der 63 Jahre alte Lastwagenfahrer war nach Polizeiangaben am Freitagvormittag auf Liefertour in der mit Geschäften gesäumten Bahnhofsstraße. Beim Weiterfahren wollte er ersten Polizeierkenntnissen zufolge einem stehenden Bus ausweichen - und fuhr dazu auf den Gehweg. Dort erfasste er demnach die Menschen.
Die 37 Jahre alte Frau starb noch am Unfallort. Die Tochter erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Mehrere Rettungshubschrauber brachten die anderen Verletzten in eine Klinik. Verletzt wurde auch der Fahrer des Lastwagens. Die Polizei ging zunächst nicht davon aus, dass es sich bei den Verletzten um eine zusammengehörige Gruppe handelte.
Der Unfallort war am Vormittag weiträumig abgesperrt, zahlreiche Polizisten, Feuerwehrkräfte und Mitarbeiter des Rettungsdienstes waren vor Ort. Ein Polizeisprecher wies Theorien in sozialen Medien zurück, wonach es sich um eine vorsätzliche Tat handeln könnte: "Wir gehen ganz fest von einem Verkehrsunfall aus."Das bestätigte auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann: "Bislang gibt es keine Hinweise auf ein Attentat oder einen politisch motivierten Hintergrund." Geprüft werde insbesondere, ob es sich um einen Fahrfehler oder ein technisches Problem am Lastwagen gehandelt habe.
Der Lastwagen wurde abgeschleppt und soll eingehender von der Polizei untersucht werden. Der Lastwagenfahrer blieb nach einer medizinischen Behandlung in Polizeigewahrsam. Ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren, konnte eine Polizeisprecherin zunächst nicht beantworten. Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper zeigte sich "zutiefst betroffen und schockiert". Der "Passauer Neuen Presse" sagte er: "Bei solchen Ereignissen gilt unser ganzes Mitgefühl den betroffenen Menschen und deren Angehörigen."
Quelle: ntv.de, hny/dpa/jpe