Panorama

Bund soll Genehmigung erteilen Länder fordern Impfungen in Apotheken

Die Gesundheitsminister der Bundesländer machen sich Gedanken, wie das Impftempo in Deutschland erhöht werden könnte. Einig sind sie sich in der Forderung, dass auch Zahnärzte und Apotheker mithelfen sollen. Vom Bund verlangen sie dafür eine befristete Genehmigung.

Die Gesundheitsminister der Länder wollen Corona-Auffrischungsimpfungen in Zukunft auch in Apotheken und bei Zahnärzten ermöglichen. Wie der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek im Anschluss an Beratungen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in München sagte, wurde der Bund aufgefordert, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Laut einem einstimmigen Beschluss der Länder könnte dies über eine zeitlich befristete Ausnahmegenehmigung ermöglicht werden. Es sei klar, "dass das nicht von heute auf morgen geht", sagte der CSU-Politiker, der derzeit den GMK-Vorsitz innehat. Er verwies aber darauf, dass der Einsatz von Apotheken und Zahnärzten auch für künftige Auffrisch-Kampagnen nötig sei.

Der Beschluss war Teil der Beratungen der Gesundheitsminister zu der Frage, wie Auffrischungsimpfungen beschleunigt werden können. Wie Holetschek weiter sagte, sollen Lieferungen des derzeit nur reduziert zur Verfügung stehenden Biontech-Impfstoffs vorgezogen werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU führe hierzu Gespräche.

Kinderimpfungen beschleunigen, OPs verschieben

Die Länder-Gesundheitsminister forderten auch die EU-Kommission auf, den Corona-Impfstoff für Kinder schneller zur Verfügung zu stellen als ab dem bisher geplanten 20. Dezember. "Wir hoffen, dass das vorgezogen werden kann", sagte Holetschek. Die Ständige Impfkommission (STIKO) bat die Länder, "zeitnah" eine Empfehlung zum Impfstoff-Einsatz bei Kindern abzugeben.

"Wir wollen da keinen Druck aufbauen", sagte Holetschek. "Wir wissen aber, dass es wichtig wäre, dass wir zeitnah gerade bei diesen sensiblen Impfungen tatsächlich von der Ständigen Impfkommission ein Signal kriegen." Die STIKO hatte zuletzt angekündigt, möglichst bis zur Auslieferung des Kinder-Impfstoffs eine Empfehlung auszusprechen. Die EMA hatte vergangenen Donnerstag grünes Licht für die Zulassung des Präparats von Biontech/Pfizer (Comirnaty) auch für die Gruppe der Fünf- bis Elfjährigen gegeben - aber in niedrigerer Dosierung.

Angesichts der dramatischen Lage waren die Gesundheitsminister sich laut Holetschek außerdem einig, dass in den Krankenhäusern nicht unbedingt nötige Operationen verschoben werden sollen.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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