Behörde wollte Tiere abholenLandwirt schießt Veterinärmediziner nieder

Ein Landwirt aus Niedersachsen gerät in den Fokus der Behörden, weil er seine Tiere nicht artgerecht hält. Als das Veterinäramt anrückt, um Rinder, Schafe und Pferde abzuholen, schießt der Bauer auf einen Mitarbeiter und verletzt ihn schwer.
Im Streit um die Haltung seiner Tiere hat ein Landwirt in Niedersachsen auf den Leiter des örtlichen Veterinäramtes geschossen und den Mann schwer verletzt. Wie die Polizei mitteilte, sollten die Rinder, Schafe und Pferde des Bauern abgeholt werden, da sie nicht ordnungsgemäß gehalten wurden.
Da die Behörde schon mit Widerstand des Mannes gerechnet hatte, kamen die Mitarbeiter in Begleitung der Polizei zu dem Hof in der Gemeinde Osterbruch. Bei dem Einsatz sei der Landwirt kurz ins Haus gegangen. "Als er das nächste Mal rauskam, hat er geschossen", sagte ein Polizeisprecher. Nach der Tat gab ein Polizeibeamter einen Warnschuss ab. "Der 55-Jährige ließ sich daraufhin widerstandslos von der Polizei festnehmen."
Der Landwirt war wegen seiner Tierhaltung schon länger im Blick der Behörde, sagte Landrat Kai-Uwe Bielefeld. Es habe zahlreiche Gespräche und Verhandlungen gegeben. Nun sollte ein Gerichtsbeschluss vollstreckt werden, die Tiere sollten an Viehhändler übergeben werden. Gegen den Mann wird nun wegen versuchter Tötung ermittelt.
Im Jahr 2015 hatte ein Fall aus dem brandenburgischen Nauen für Schlagzeilen gesorgt. Damals erschoss ein Landwirt einen Veterinär, der mit Kolleginnen gekommen war, um die Tiere des Mannes zu beschlagnahmen. Das Landgericht Potsdam verurteilte den 72-Jährigen im September 2015 zu sieben Jahren Haft.