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Von Kind gestört gefühlt Lebenslange Haft nach Mord an Vierjährigem bestätigt

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Nach Fabians Tod mussten sich die Mutter und ihr Lebensgefährte vor Gericht verantworten. Das Urteil wurde nun bestätigt.

Nach Fabians Tod mussten sich die Mutter und ihr Lebensgefährte vor Gericht verantworten. Das Urteil wurde nun bestätigt.

(Foto: dpa)

Eine Mutter und ihr Partner töten im niedersächsischen Barsinghausen ihr vierjähriges Kind, wofür sie vom Gericht die Höchststrafe kassieren. Trotz beantragter Revision müssen nun beide lebenslang ins Gefängnis. Sie haben kaum eine Chance auf frühzeitige Haftentlasung.

Die lebenslangen Freiheitsstrafen für eine Mutter und ihren Lebensgefährten wegen Mordes an einem vierjährigen Jungen sind rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof bestätigte ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Hannover vom Dezember, wie er mitteilte. Es handelte sich um die Höchststrafe für beide. Die auf Revision der Angeklagten erfolgte rechtliche Überprüfung habe keine Rechtsfehler zu ihrem Nachteil ergeben, teilte der BGH mit.

Das Landgericht hatte es als erwiesen angesehen, dass die Frau und ihr Partner den Jungen und ein Geschwisterkind in der gemeinsamen Familienwohnung in Barsinghausen aus "erzieherischen Gründen" über Monate hinweg körperlich misshandelt hatten. Im Januar 2023 schlug der Lebensgefährte mit einem Fleischklopfer so heftig auf den Jungen mit dem Namen Fabian ein, dass der Vierjährige drei Tage später an den Folgen innerer Blutungen und eines Schädel-Hirn-Traumas starb.

Aus Sicht des Landgerichts erkannten die Angeklagten aufgrund der Verletzungen und des schlechten Allgemeinzustands des Jungen, dass er qualvoll sterben würde. Sie nahmen dies billigend in Kauf, weil sie sich in ihrer Beziehung gestört fühlten.

Vorzeitige Haftentlassung für Mutter und Partner unwahrscheinlich

Als das Paar am Tag nach dem Tod den Notarzt rief, behauptete es, der Junge habe sich bei einem Treppensturz verletzt. Die Rechtsmediziner fanden bei der Untersuchung der Leiche jedoch eine Vielzahl von Verletzungen - unter anderem solche, die von dem Fleischklopfer stammten, zwei Schnittwunden sowie eine Brandwunde am Sprunggelenk. Die Richterin zitierte aus dem Gutachten der Rechtsmedizinerin: "Fabian hatte mehr verletzte als heile Stellen am Körper".

Die zwei Beschuldigten wurden vom Landgericht Hannover wegen Mordes durch Unterlassen in Tateinheit mit Körperverletzung mit Todesfolge, schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen und Freiheitsberaubung verurteilt. Zudem stellte das Gericht die besondere Schwere der Schuld fest, was eine Haftentlassung nach 15 Jahren unwahrscheinlich macht.

Die 29 Jahre alte Frau hatte ihren 34-jährigen Partner über TikTok kennengelernt und war Ende Mai 2022 mit dem kleinen Jungen und ihrer sechsjährigen Tochter von Polen nach Niedersachsen gezogen.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP

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