Kulturzentrum sollte entstehen Leipziger Polizei räumt besetztes Gebäude
27.09.2023, 10:37 Uhr Artikel anhören
Katz- und Maus-Spiel zwischen Polizei und Besetzern: Anfang der Woche räumen die Beamten ein von der Gruppe "Leipzig besetzen" okkupiertes Haus im Osten Leipzigs. Die Aktivisten ziehen in ein neues Domizil. Die Polizei reagiert erneut.
Nach Hinweisen auf die erneute Besetzung eines Hauses im Leipziger Osten sowie einem anschließenden Polizeieinsatz haben in der Nacht zu Mittwoch Barrikaden auf der Straße gebrannt. Die Polizei Leipzig sprach von nächtlichen Verkehrsbehinderungen in der Eisenbahn-, Ida- und Ludwigstraße. Zwischendurch wurde die Straßenbahn umgeleitet, wie es hieß. Die Feuerwehr löschte laut Polizei die Barrikaden. Verletzte gab es demnach nicht.
Ob es Festnahmen oder Platzverweise gab, dazu machte die Polizei zunächst keine Angaben. Sie sprach von einer nicht genau bezifferbaren dreistelligen Anzahl an Menschen, die sich am Dienstagabend versammelten. Mehrere Notrufe seien im Lagezentrum der Polizei eingegangen. Die Polizei war mit Einsatzkräften vor Ort, darunter auch Bereitschaftspolizei. Auch ein Hubschrauber kreiste über dem Stadtteil.
Nach der Räumung eines besetzten Hauses im Leipziger Osten war in der Ludwigstraße ein weiteres Gebäude besetzt worden, wie die Polizei mitteilte. Dafür zeigte sich auf der Plattform X, vormals Twitter, die Gruppe "Leipzig besetzen" verantwortlich. Mittlerweile sei das Gebäude ebenfalls geräumt und von den Beamten gesichert, teilte die Polizei mit. Die Maßnahmen vor Ort dauerten noch an.
Bereits am Montag hatte die Polizei ein besetztes Gebäude in der Hermann-Liebmann-Straße im Leipziger Stadtteil Volkmarsdorf geräumt. Die Gruppe "Leipzig besetzen" forderte einen zentralen Ort als Kultur- und Austauschraum. Demnach wollten die Anhänger in dem leerstehenden Haus ein soziales Zentrum unter dem Titel "Helium" gründen.
Wie die "Leipziger Zeitung" berichtete, wollte die Gruppe auf das Verschwinden von unkommerziellen Räumen rund um die Eisenbahnstraße aufmerksam machen. "Leipzig besetzen" teilte mit: "Ihr hört unsere Beschwerden nicht und lasst sehenden Auges zu, wie unser Viertel von einem der wenigen Alternativen in Sachsen zu einer tristen, kontrollierten Konsummeile wird, auf der alle armen Menschen nichts mehr verloren haben!"
Quelle: ntv.de, rwe/dpa