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35 Stunden nach Gerüsteinsturz Letzter Toter auf Hamburger Großbaustelle geborgen

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In der Hafencity war es am Montag zum schrecklichen Unglück gekommen.

In der Hafencity war es am Montag zum schrecklichen Unglück gekommen.

(Foto: dpa)

Eineinhalb Tage suchen Einsatzkräfte nach dem tödlichen Gerüsteinsturz in der Hamburger Hafencity nach dem letzten verschütteten Toten. Am Dienstagabend kann er geborgen werden. Er ist der vierte Tote. Die Ermittlungen zum Unglück dauern an.

Nach dem tödlichen Gerüsteinsturz auf einer Großbaustelle in der Hamburger Hafencity haben Feuerwehrleute am Dienstagabend den letzten noch verschütteten Toten aus den Trümmern geborgen. Eine Spezialeinheit von Höhenrettern habe einen Zugang zu dem Leichnam schaffen können, teilte die Feuerwehr in der Hansestadt mit. Insgesamt starben bei dem Unglück am Montag vier Arbeiter, ein weiterer wurde verletzt.

Mit der Bergung des vierten Verstorbenen habe "der schwierige und kräftezehrende Einsatz nach über 35 Stunden beendet" werden können, teilte die Feuerwehr weiter mit. Seit Montag seien in der Spitze bis zu 150 Kräfte am Unglücksort im Einsatz gewesen.

In einem Rohbau auf einer Großbaustelle in der Hafencity war am Montagmorgen ein über mehrere Stockwerke reichendes Gerüst in einem Aufzugschacht eingestürzt. Mehrere Arbeiter wurden dabei verschüttet. Einen lebensgefährlich verletzten Mann und drei Getötete holten Retter bereits am Montag unter Lebensgefahr aus den Trümmern im Inneren des Schachts.

Trümmerberg ein "Riesen-Mikado"

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Der Verletzte schwebte nach Feuerwehrangaben vom Dienstagabend weiterhin in Lebensgefahr und wurde im Krankenhaus behandelt. Sein Zustand ist nach dpa-Informationen nach einer Notoperation in der Asklepios-Klinik St. Georg immer noch sehr kritisch. Zu ersten Informationen, sein Zustand sei stabil, hieß es in informierten Kreisen: "Das stimmt nicht. Wir würden den Zustand als kritisch beschreiben." Der schwerstverletzte Bauarbeiter habe bei dem Unglück multiple Verletzungen erlitten.

Die Ursache des Gerüsteinsturzes ist bislang noch vollkommen unklar, die Polizei und das Amt für Arbeitsschutz ermitteln. Auf der Plattform hätten auch Baumaterialien gelegen, die mit in die Tiefe stürzten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Medienberichte, wonach womöglich eine Überlastung der Plattform zum Zusammenbruch des Gerüstes führte, wollte der Sprecher zunächst nicht kommentieren. Das Gerüst fiel laut Feuerwehr aus dem achten Obergeschoss ins Untergeschoss. Trümmerteile ragten bis ins zweite Obergeschoss. Ein Einsatzleiter beschrieb den Trümmerberg am Montag als "Riesen-Mikado" aus Gerüststangen.

Quelle: ntv.de, ara/AFP/dpa

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