Panorama

Rückschlag im Kampf gegen VirusLiberia meldet neuen Ebola-Fall

21.03.2015, 06:47 Uhr
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Ebola-Impfung in Monrovia: Liberia hatte das Virus fast schon besiegt. (Foto: REUTERS)

Kehrt die Epidemie durch die Hintertür zurück? Eine mysteriöse Ansteckung in Liberia weckt unter Gesundheitsexperten großen Sorgen. Irgendwo im Verborgenen muss es einen bislang unentdeckten Seuchenherd geben.

Im westafrikanischen Liberia ist nach einer längeren Zeitspanne ohne Neuansteckungen erneut ein Mensch an Ebola erkrankt. Eine Frau sei 20 Tage nach dem bislang letzten Fall positiv auf Ebola getestet worden, erklärte der Chef des Einsatzteams des Landes, Francis Kateh. Wo sie sich angesteckt haben könnte, sei unklar. In der unmittelbaren Umgebung der Patientin seien keine Ebola-Fälle bekannt. Damit liegt die Quelle des Virus vollkommen im Dunkeln.

Die Tatsache, dass die Ansteckung bislang nicht zurückverfolgt werden kann, bereitet Epidemieexperten große Sorgen. Wenn die Mediziner den Virusherd nicht schnell finden, drohen weitere Ebola-Fälle. Schlimmstenfalls könnte die Seuche mit neuer Gewalt ausbrechen.

Dabei hatten Gesundheitsexperten dem Land bereits große Fortschritte im Kampf gegen das tückische Virus attestiert. In den vergangenen Wochen wurde mit Beatrice Yardolo sogar offiziell die letzte bekannte Ebola-Patientin offiziell als geheilt entlassen.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein Land allerdings erst dann als frei von Ebola, wenn über einen Zeitraum von 42 Tagen hinweg kein neuer Fall auftritt. Bei Verdachtsfällen in den USA und Europa waren die Gesundheitsbehörden von einer Zeitspanne von 21 Tagen ausgegangen, während der Verdachtsfälle sicherheitshalber in strikter Quarantäne bleiben mussten.

In dem am schwersten von der Epidemie betroffenen Liberia sind bislang mehr als 4000 Menschen an der Krankheit gestorben. Insgesamt kamen nach WHO-Angaben in den westafrikanischen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia mehr als 10.000 Ebola-Patienten bei dem bislang verheerendsten Ausbruch des Virus ums Leben.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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