Anstieg bei Süßgetränken Menschen greifen wieder vermehrt zum Zuckerwasser
09.07.2024, 10:49 Uhr Artikel anhören
Der Pro-Kopf-Verbrauch bei süßen Getränken liegt bei über 90 Litern im Jahr.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Nach einigen Jahren des Rückgangs haben Verbraucher wieder mehr Lust auf zuckerhaltige Getränke. Statistiker verzeichnen einen deutlichen Anstieg. Beruhigend dürfte sein, dass Wasser nach wie vor höher im Kurs steht als die ungesunden Varianten.
Die Menschen in Deutschland trinken wieder mehr zuckerhaltige Erfrischungsgetränke. Im vergangenen Jahr ist die im Inland produzierte Menge an Colas, Limonaden und ähnlichen Getränken um 6 Prozent auf 7,8 Milliarden Liter gestiegen, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Daraus ergibt sich ein Pro-Kopf-Verbrauch von 93 Litern im Jahr.
Seit 2020 hatten die Statistiker deutlich geringere Mengen registriert. Langfristig hat sich an der Menge der Zuckergetränke aber wenig geändert: 2013 wurden 7,7 Milliarden Liter hergestellt. Um knapp 13 Prozent gestiegen ist seitdem der Anteil der Light-Varianten, die 2023 knapp 19 Prozent der Gesamtmenge ausmachten.
Grundsätzlich greifen die Menschen aber häufiger zum Wasser - und damit zur deutlich gesünderen Variante. 2023 wurden in Deutschland insgesamt 12,29 Milliarden Liter Mineral-, Tafel- oder Heilwasser abgefüllt.
Erwachsene sollten idealerweise etwa 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen, sagt Prof. Johannes Georg Wechsler, Internist in München. Aber bloß nicht alles auf einmal. Denn der Organismus kann nur eine begrenzte Menge Flüssigkeit gut verarbeiten. Laut Wechsler ist es optimal, pro Stunde ein Glas zu trinken. Der Flüssigkeitsbedarf von Kindern ist geringer. Nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten zum Beispiel Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren pro Tag 940 Milliliter trinken.
Ausreichend Trinken ist wichtig, weil Menschen täglich bis zu 2,5 Liter Wasser verlieren, zum Beispiel durch Schwitzen - auch ohne körperliche Belastung. Wenn man diesen Verlust nicht übers Trinken ausgleicht, kann sich der Körper nicht mehr optimal mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. "Das kann sich dann etwa in Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, aber auch in Schwindel zeigen", sagt Wechsler.
Quelle: ntv.de, rog/dpa