Panorama

Angehörige im Leichenschauhaus Totgeglaubter Deutscher wurde verwechselt - er liegt in Klinik

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Wohl wegen eines Schadens am Seil war ein Wagen der historischen Standseilbahn ungebremst gegen ein Gebäude gekracht.

Wohl wegen eines Schadens am Seil war ein Wagen der historischen Standseilbahn ungebremst gegen ein Gebäude gekracht.

Beim Seilbahnunglück von Lissabon sterben 16 Menschen. Zunächst wurde von einem weiteren Toten berichtet - einem deutschen Familienvater. Angehörige sollen bereits im Leichenschauhaus eine Identifizierung vornehmen. Dann gibt es eine dramatische Wendung.

Angehörige des nach dem Lissabonner Seilbahnunglück totgeglaubten Deutschen können offenbar aufatmen. Wie portugiesische Medien berichten, wurde der 46-jährige Familienvater in einer Lissabonner Klinik gefunden. Damit sind unter den 16 Todesopfern nach Angaben der lokalen Polizei nach jetzigem Stand fünf Portugiesen, drei Briten, zwei Südkoreaner, zwei Kanadier, eine Französin, ein Schweizer, ein US-Bürger und ein Ukrainer.

Mehrere Angehörige des totgeglaubten Deutschen, dessen Frau beim Unglück schwer und dessen Kind leicht verletzt worden waren, bekamen diese Wendung jedoch nicht als erleichternde Nachricht mitgeteilt, sondern waren den Berichten zufolge Teil einer dramatischen Suche nach ihrem Familienangehörigen - die in einem Leichenschauhaus startete.

Verwechslung mit britischem Todesopfer

Wie die "Bild" berichtet, kamen die Eltern des Totgeglaubten bereits zur Identifizierung des Leichnams in das Institut für Rechtsmedizin. Doch dort konnten sie ihren Sohn nicht identifizieren. "Die körperliche Beschreibung des deutschen Staatsbürgers, die wir bekamen, ähnelte sehr der eines britischen Mannes", wird eine portugiesische Polizeisprecherin zitiert. Offenbar hatte bei den Behörden eine Verwechslung vorgelegen.

Zu dem Zeitpunkt dürfte es den Eltern gedämmert haben, dass ihr Sohn noch leben könnte. CNN Portugal zeichnet in einem Bericht die dramatische Suche nach ihm nach. Demnach hatten sie ein Bild ihres Sohnes dabei und zeigten dieses im Zentrum von Portugal einem Polizisten. Dieser brachte sie dann bis zu einer Klinik, in der ein verletzter Mann liegen sollte, den anscheinend niemand identifizieren konnte. Es stellte sich heraus, dass es ihr Sohn war. Einem anderen Bericht zufolge seien den Eltern Fotos verletzter und bisher nicht identifizierter Opfer des Unglücks in den verschiedenen Krankenhäusern der Stadt gezeigt worden, worauf sie auf einem den Sohn erkannt hätten.

Die 45-jährige Mutter des gemeinsamen Kindes liegt den Berichten zufolge schwer verletzt in einer anderen Klinik. Der dreijährige Sohn soll nur leicht verletzt und nach seiner Bergung aus den Wagentrümmern von einem Kinderarzt untersucht worden sein. Die Familie soll aus Hamburg stammen.

Bei dem Seilbahnunglück war am Mittwochabend binnen Sekunden eines der Wahrzeichen Lissabons zu einer Todesfalle geworden: Wohl wegen eines Schadens am Seil der historischen Standseilbahn "Elevador da Gloria" war ein Wagen ungebremst eine steile Straße hinab gerast, entgleist, umgekippt und gegen ein Gebäude gekracht. Neben den Toten gab es viele Verletzte, nach jetzigem Stand 21.

Quelle: ntv.de, mpe

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