Passagier soll gehustet habenLufthansa-Crew kehrt nach Virus-Verdacht um

Auf dem Flug von Frankfurt nach Nanjing fängt ein Passagier an zu husten. Den chinesischen Behörden gilt der Mann als Risikofall. Daraufhin geht es für Piloten und Flugbegleiter nach der Landung direkt wieder zurück nach Deutschland.
An Bord einer Lufthansa-Maschine hat es einen Corona-Verdachtsfall gegeben. An dem am Morgen in Nanjing gelandeten Flug LH780 aus Frankfurt hatte auch ein Mann teilgenommen, der von den chinesischen Behörden als Risikofall eingestuft wurde, bestätigte das Unternehmen in Frankfurt. Der Chinese soll gehustet haben und zwei Wochen zuvor in der Stadt Wuhan gewesen sein, in der das neuartige Coronavirus zuerst bemerkt worden war. Ob er tatsächlich infiziert ist, blieb zunächst unklar.
Die Passagiere, die jeweils drei Reihen vor und hinter dem Mann saßen, seien von den chinesischen Behörden ebenso untersucht worden wie die Crew des Airbus A340, sagte der Lufthansa-Sprecher. Flugbegleiter und Piloten seien dann umgehend als Passagiere in die nächste Maschine zurück nach Frankfurt umgestiegen. Die Crew soll am Abend mit Flug LH781 in Frankfurt landen. Die deutschen Behörden seien über das Vorgehen informiert worden, erklärte die Fluggesellschaft.
Die deutschen Behörden seien über das Vorgehen informiert worden, erklärte die Fluggesellschaft. "Nach der Landung kann die Crew normal nach Hause gehen", sagte ein Sachgebietsleiter des Frankfurter Gesundheitsamts am Abend. Es bestehe derzeit kein Grund, die Flugbegleiter und Piloten unter besondere Beobachtung zu stellen. Zum einen habe es keinen Face-to-Face-Kontakt von mehr als 15 Minuten gegeben. Zudem sei immer noch nicht klar, ob der Chinese tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert sei. "Das versuchen wir jetzt erst einmal herauszufinden."
Mittlerweile hat die Lufthansa mit Ausnahme von Hongkong alle Flüge von und nach China gestrichen. Die Airline folgt mit dem Schritt ihrem Konkurrenten British Airways, wie das Unternehmen am Nachmittag bestätigte. Chinesische Ziele sollen demnach "noch ein letztes Mal" angeflogen werden, auch um Crewmitglieder nach Hause zu holen. Die Entscheidung soll bis zum 9. Februar gelten.