Panorama

"Es gibt nur einen Schuldigen"Madsen gesteht Mord an Journalistin

09.09.2020, 11:22 Uhr
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Peter Madsen auf seinem selbstgebauten U-Boot "Nautilus". (Foto: imago images/Ritzau Scanpix)

Für den Mord an der schwedischen Journalistin Kim Wall wird der Erfinder Peter Madsen bereits 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der U-Boot-Bauer lieferte im Prozess mehrere Versionen, wie die damals 30-Jährige zu Tode kam - ohne selbst die Verantwortung zu übernehmen. Nun gesteht der Däne erstmals die Tat.

Der wegen der Ermordung der schwedischen Journalistin Kim Wall zu lebenslanger Haft verurteilte dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen hat die Tat gestanden. In einem Dokumentarfilm antwortete Madsen am Telefon auf die Frage, ob er die junge Frau im August 2017 getötet habe, mit "Ja". "Es gibt nur einen Schuldigen, und das bin ich", fügte er hinzu, nachdem er während des gesamten Verfahrens die Tat bestritten hatte.

Madsen hatte im August 2017 Wall auf seinem selbstgebauten U-Boot "Nautilus" brutal ermordet. Die Journalistin wollte eine Reportage über den Erfinder schreiben. Der Fall hatte weltweit für Aufsehen gesorgt, da die 30-Jährige zunächst als verschwunden galt und Madsen im Anschluss unterschiedliche Versionen präsentierte, was sich genau in dem untergegangenen U-Boot zugetragen hatte.

Ein Kopenhagener Gericht sah es im April 2018 als erwiesen an, dass Madsen Wall sexuell missbrauchte, folterte, auf grausame Weise ermordete, ihre Leiche zerstückelte und im Meer verschwinden ließ. Teile von Walls Leiche wurden später in der Ostsee entdeckt, sie wiesen Schnitt- und Stichverletzungen auf. Madsen bestritt dennoch, Wall ermordet zu haben, vielmehr sei sie erstickt, lautete seine letzte Version des Hergangs.

Im Prozess vernommene Zeugen, darunter mehrere Ex-Freundinnen, beschrieben den Erfinder als Anhänger brutaler Sado-Maso-Praktiken. Eine in seiner Werkstatt gefundene Computerfestplatte enthielt Fetisch-Videos, die zeigten, wie Frauen gefoltert, geköpft oder lebendig verbrannt werden.

"Abgesehen vom 10. August 2017 habe ich noch nie jemandem etwas getan", sagte der 49-Jährige nun im ersten Teil einer Dokumentarserie mit dem Titel "Geheime Aufnahmen mit Peter Madsen". Die Serie basiert auf mehr als 20-stündigen Telefongesprächen mit Madsen, die ohne sein Wissen aufgezeichnet wurden. Madsen autorisierte jedoch später die Verwendung der Aufnahmen für die Dokumentation.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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