Panorama

Tote Journalistin Kim WallMadsen wird wegen Mordes angeklagt

16.01.2018, 14:27 Uhr
8021bdeb8c793e36f3c66060a2949ab4
Madsen bestreitet, die Journalistin ermordet zu haben. (Foto: AP)

Von einem Besuch auf dem U-Boot des Tüftlers Peter Madsen kehrt Kim Wall nicht mehr zurück. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt: Der Däne hat die schwedische Journalistin ermordet und zerstückelt. Ihm droht lebenslange Haft.

Der dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen ist wegen der Ermordung der schwedischen Journalistin Kim Wall angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft in Kopenhagen mitteilte, muss sich der Erfinder wegen Mordes, Leichenschändung und "besonders gefährlicher" sexueller Übergriffe vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft fordere eine lebenslange Freiheitsstrafe oder Sicherungsverwahrung, teilte die Kopenhagener Polizei mit. Der Prozess werde am 8. März beginnen.

Wall hatte Madsen im August auf dessen U-Boot "UC3 Nautilus" besucht, um ein Interview mit ihm zu führen. Am 10. August verschwand sie spurlos, elf Tage später wurde vor der Küste von Kopenhagen ihr Torso entdeckt. Anfang Oktober entdeckten Taucher Walls Beine, Kleidung und ihren Kopf, der keinerlei Verletzungen aufwies. Madsen hat gestanden, die Leiche der Journalistin zerstückelt und ins Meer geworfen zu haben. Er bestreitet aber den Mordvorwurf und erklärt, Wall habe sich auf dem U-Boot tödlich verletzt.

Die Ermittler vermuten, dass der Tüftler die Journalistin aus sexuellen Motiven ermordet und dann zerstückelt hat. In seiner Werkstatt hatten die Behörden auf einer Computerfestplatte Filme gefunden, in denen Frauen gefoltert, enthauptet oder lebendig verbrannt werden.

Quelle: jgu/AFP/dpa

Mord und TotschlagU-BooteSexualisierte GewaltGewaltProzesse