Panorama

Diskussionen um die SicherheitMagdeburger Weihnachtsmarkt öffnet wie geplant

18.11.2025, 17:33 Uhr
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Bei mehreren Treffen und Begehungen des Marktes wurde das Sicherheitskonzept nachgebessert.

Vielerorts stehen die Sicherheitskonzepte von Weihnachtsmärkten in der Kritik. Vor dem Hintergrund der Anschläge bemängeln die Behörden zunächst auch die Entwürfe in Magdeburg. Jetzt ist klar: Glühweinstände und Co dürfen öffnen.

Nach dem Ausräumen möglicher Sicherheitsdefizite kann der Magdeburger Weihnachtsmarkt wie geplant am Donnerstag für Besucher öffnen. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, erhält der Veranstalter spätestens bis Mittwoch die nötige Genehmigung. Zuvor hatten sich die Stadt Magdeburg sowie Vertreter des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt und die Polizei auf verstärkte Sicherheitsmaßnahmen verständigt.

Vor dem Hintergrund des tödlichen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt der Landeshauptstadt vor fast einem Jahr hatte das Landesverwaltungsamt das diesjährige Sicherheitskonzept der Marktveranstalter zunächst bemängelt. Aufgrund der Sicherheitsbedenken erteilte die Stadtverwaltung den Veranstaltern zunächst keine Genehmigung. Bei mehreren Treffen und Begehungen des Marktes wurde das Sicherheitskonzept nun nachgebessert. Die Maßnahmen wurden demnach in den vergangenen Tagen bereits umgesetzt.

Wegen des Anschlags vor einem Jahr steht die Sicherheit auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, aber auch auf Märkten bundesweit besonders im Fokus. Am 20. Dezember vergangenen Jahres raste ein Mann mit einem Mietwagen über den Weihnachtsmarkt in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt. Sechs Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, starben, mehr als 300 wurden verletzt. Am Montag vergangener Woche begann in Magdeburg der Prozess gegen den 51-Jährigen.

Nach Ansicht von Bundeskanzler Friedrich Merz sollten Weihnachtsmärkte in Zukunft städteübergreifende Standards erfüllen, um einfacher und sicher stattfinden zu können. "Wir unterstützen natürlich jede Form der Koordinierung und der Abstimmung der Sicherheitskonzepte, weil wir dieses Problem - nämlich den Schutz der Weihnachtsmärkte - in allen Ländern haben", sagte der CDU-Politiker bei seinem Antrittsbesuch im sachsen-anhaltischen Halle.

Die Bundesregierung unterstütze die Bemühungen für "gemeinsame Standards". Es bedrücke ihn sehr, dass mittlerweile selbst in kleineren Städten Weihnachtsmärkte nicht ohne umfassendes Sicherheitskonzept durchgeführt werden könnten, sagte Merz. Für den Weihnachtsmarkt in Magdeburg habe er sich gewünscht, dass es zu einer Einigung komme.

Im Dezember vergangenen Jahres war Taleb al-Abdulmohsen mit einem Mietwagen über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg gefahren und tötete dabei sechs Menschen. Mehr als 300 wurden zum Teil schwerst verletzt. Derzeit läuft am Landgericht Magdeburg der Prozess gegen ihn.

Quelle: ntv.de, jki/dpa/AFP

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