Großeinsatz der Polizei Mann nimmt mehrere Geiseln in Niederlanden
30.03.2024, 11:08 Uhr
Einsatzkräfte der Polizei riegeln das Zentrum der niederländischen Stadt Ede mit einem Großaufgebot ab.
(Foto: picture alliance/dpa/ANP)
In der Nähe von Utrecht nimmt ein Mann mehrere Menschen in einem Party-Café in der Stadt Ede als Geiseln. Das berichtet die lokale Polizei auf X. Demnach riegeln Spezialeinheiten das Zentrum des Ortes ab und evakuieren umliegende Wohnungen. Die Beamten gehen jedoch nicht von einem Terrorakt aus.
In einem Party-Café der niederländischen Stadt Ede bei Utrecht sind mehrere Menschen als Geiseln genommen worden. Das bestätigte ein Gemeindesprecher. Ein Großaufgebot der Polizei riegelte die Umgebung im Zentrum der Stadt ab, berichteten niederländische Medien. Rund 150 Wohnungen wurden laut Polizeiangaben wegen der Bedrohungslage evakuiert. Spezialeinsatzkräfte der Polizei und Sprengstoffexperten seien vor Ort.
Die Einsatzkräfte gehen laut den Angaben des Senders NOS von einem Geiselnehmer aus, der vier oder fünf Menschen im Café Petticoat im Stadtzentrum von Ede in seine Gewalt gebracht haben soll. Inzwischen sollen laut Polizeiangaben drei Geiseln wieder freigelassen worden sein. Details wurden von der Polizei nicht genannt, auch nicht wie viele Geiseln es gibt.
NOS zeigte, wie drei junge Menschen mit erhobenen Händen das Gebäude verließen. Zu sehen war, wie sie begleitet von Polizisten weggebracht wurden. Sie seien "sichtbar aufgeregt" gewesen, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender. Demnach handele es sich bei den Freigelassenen um drei junge Leute, die Dienstkleidung des Cafés getragen hätten.
Die Situation sei damit aber "noch nicht beendet", teilte die Polizei der Provinz Gelderland auf X mit. Die Zeitung "de Telegraaf" schrieb unter Berufung auf anonyme Quellen, der Geiselnehmer habe Waffen und Sprengstoff. Jedoch gebe es keine Hinweise auf ein terroristisches Motiv, schreibt die lokale Polizei wiederum auf X.
Weitere Einzelheiten wollte ein Polizeisprecher auf Anfrage des Senders NOS nicht nennen. Es gebe viele Anfragen zu dem Geschehen. Man wolle aber zunächst nur sagen, dass es wohl nicht um Terrorismus gehe. Weitere Einzelheiten werde man nicht bekannt geben, weil dies "zum Nachteil für die Geiseln" sein könnte.
Der Bürgermeister von Ede hat dazu aufgerufen, keine privaten Fotos oder Videos von dem Geschehen zu verbreiten. Mit Rücksicht auf die Geiseln und deren Angehörige sollten solche Aufnahmen nicht in sozialen Netzwerken geteilt werden, schrieb Bürgermeister René Verhulst. Für die betroffenen Menschen sei dies eine "schreckliche Situation". Noch sei die Geiselnahme im Gange, hieß es in der Erklärung des Stadtoberhaupts.
Die Polizei zog am Vormittag schwer bewaffnete Einsatzkräfte rund um das Café zusammen. Videos zeigten, wie Polizisten in Montur und Waffen im Zentrum Stellung bezogen. Die Beamten riefen dazu auf, das Zentrum der unweit von Arnheim in der Provinz Gelderland gelegenen Stadt zu meiden. Der Zugverkehr in der betroffenen Gegend wurde eingestellt. Die Region um Ede ist vor allem bekannt für den Nationalpark De Hoge Veluwe mit seinen Wäldern, Heide- und Grasflächen sowie Binnendünen. Beliebt ist besonders die Heideblüte.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP/rts