Schwedens Polizei sucht Mörder Maskierte befreien Straftäter vor Zahnarztbesuch
14.04.2023, 08:35 Uhr Artikel anhören
Die schwedischen Ermittler setzten auch Hubschrauber ein, um den befreiten Mann zu suchen.
(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN)
Selbstverständlich haben auch Strafgefangene ein Recht auf medizinische Versorgung. Für einen verurteilten Mörder aus Schweden wird dies jedoch zur Chance auf Freiheit: Bei einem überwachten Zahnarztbesuch gelingt ihm die Flucht. Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art.
Maskierte haben in Schweden laut Medienberichten einen verurteilten Straftäter während eines Transports zum Zahnarzt befreit. Dem schwedischen Rundfunk zufolge soll es sich bei dem Mann um einen wegen Mordes verurteilten 17-Jährigen handeln. Die Polizei bestätigte zwar den Vorfall, nannte aber keine Details zur Identität des Befreiten.
Laut der Strafvollzugsbehörde sollte der Jugendliche aus einem geschlossenen Jugendheim zu einem Zahnarzt in Södertälje südwestlich von Stockholm gebracht werden. Als das Fahrzeug an der Praxis angekommen sei, habe ein anderes Auto daneben angehalten, berichtete ein Sprecher der zuständigen Behörde. Zwei Maskierte hätten die drei Strafvollzugsbeamten mit einer Waffe bedroht. Laut Polizei stiegen sie anschließend mit dem Jugendlichen in das Auto und fuhren davon.
Die Polizei suchte am Donnerstag auch per Hubschrauber nach dem befreiten Mann und seinen Komplizen. Es ist schon der zweite Fall dieser Art in Schweden innerhalb weniger Monate. Im Februar war ein Häftling in Norrköping während eines Transports von einem Gefängnis zu einem Krankenhaus befreit worden. Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson nannte die Befreiung am Donnerstag erschütternd. "Ich finde, es ist skandalös, dass eine Person, die einen anderen Menschen umgebracht haben könnte, mithilfe von bewaffneten Komplizen einfach entkommen kann", sagte er im schwedischen Reichstag über die Medienberichte zu dem Vorfall.
Quelle: ntv.de, spl/dpa