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Mission Impossible?Matheprüfung selbst für Lehrer zu schwierig

22.11.2017, 15:13 Uhr
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In Neuseeland gibt es Ärger um eine Mathematik-Prüfung. Der Vorwurf: Es wurde Stoff abgefragt, der viel zu schwierig sei. (Foto: picture alliance / dpa)

Zu dumm für Mathe? In Neuseeland sahen sich Schüler der 11. Klasse einem Test ausgesetzt, der für rote Köpfe und reichlich Ärger sorgte. Selbst Lehrer glauben, dass er nicht zu bestehen war.

In Neuseeland sorgt eine Matheprüfung für Gymnasiasten, deren Aufgaben offenbar "unmöglich" zu lösen waren, für erhitzte Gemüter. Selbst die klügsten Schüler verzweifelten an den Aufgaben, einige verließen unter Tränen den Prüfungsraum.

"Ich glaube, die Prüfung war nicht nicht zu bestehen, es war zu schwierig", zitiert der britische "Guardian" Mathematiklehrerin Amanda Fraser. Sie sei besorgt über die Auswirkungen, die eine derart schwierige Prüfung auf das Selbstwertgefühl der Schüler habe. "Wir kämpfen schon jetzt einen harten Kampf, weil es ein Stigma um die Mathematik gibt. Das ist definitiv nicht hilfreich, um die Barrieren zu überwinden", sagt Fraser, die auch Präsidentin der Otago Mathematics Association ist, weiter.

Wegen des unangemessenen Schwierigkeitsgrades gingen seit Montag bereits viele Beschwerden bei der neuseeländischen Qualifikationsbehörde (NZQA) ein. Fraser zufolge sei der Geometrie-Abschnitt der Prüfung der Hauptstolperstein für viele Schüler gewesen.

Dem Bericht zufolge wurden bei einigen Aufgaben Fähigkeiten vorausgesetzt, die zuvor gar nicht im Unterricht behandelt worden waren. Eine Schülerin, die sich schon immer für Mathematik interessiere, weil ihre Eltern Wissenschaftler sind, habe sich eigenen Angaben zufolge wochenlang auf die Prüfung vorbereitet. Als sie im Abschnitt geometrische Argumentation schließlich nicht weiterwusste, dachte sie zunächst, sie habe sich nicht gut genug vorbereitet. Eine Freundin sei dann aber ebenfalls ziemlich schockiert gewesen. "Diese Art von Mathematik haben wir nie geübt - was ist hier passiert?", soll sie gefragt haben.

Nachdem es bereits im letzten Jahr heftige Kritik an der Mathematikprüfung gegeben hatte, forderte Neuseelands Bildungsminister Chris Hipkins die NZQA auf, ihm einen "vollständigen Bericht über die Angelegenheit" zu geben. Dort sei man allerdings davon überzeugt, dass der Test mit dem nationalen Lehrplan übereinstimme, schreibt der "Guardian". "Die Mathematikprüfung der Stufe 1 wurde von einem Team erfahrener Mathematiklehrer für die richtige Lehrplanstufe festgelegt und stimmt mit den Spezifikationen der Norm überein", heißt es aus der Behörde.

Quelle: dsi

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