Verheerende Zerstörungen Mehr als 30 Tote durch Taifun auf Philippinen
18.12.2021, 10:06 Uhr
Ein Sturm dieser Stärke ereignet sich weltweit pro Jahr nur etwa fünf Mal.
(Foto: dpa)
Der für diese Jahreszeit ungewöhnliche Super-Taifun "Rai" hinterlässt auf mehreren philippinischen Inseln kaum mehr als Trümmer. Nach und nach wird das Ausmaß deutlich. Mehr als 30 Todesopfer beklagt das südostasiatische Land im Pazifik.
Zwei Tage nach dem Eintreffen von Super-Taifun "Rai" auf den Philippinen wird das Ausmaß der Katastrophe erst so richtig deutlich: Mehr als 30 Menschen seien ums Leben gekommen, Dutzende weitere würden noch vermisst, teilten die Behörden mit. Damit ist "Rai" der verheerendste Taifun des Jahres in dem südostasiatischen Inselstaat. Hunderttausende Menschen mussten vor dem Sturm fliehen, viele können nicht mehr in ihre Häuser zurück.
Nach Angaben der nationalen Katastrophenbehörde wurden mehr als 18.000 Einsatzkräfte für Such- und Rettungsmaßnahmen in den am schwersten betroffenen Regionen mobilisiert. Vor allem auf der Ferieninsel Siargao sowie der nördlichen Spitze der Insel Mindanao seien "schwere Schäden" entstanden. Das Kommunikations- und Stromnetz brach vielerorts völlig zusammen, zahlreiche Dörfer wurden überflutet.
"Alles flog durch die Luft, es war wie das Ende der Welt", berichtete der Reiseleiter Raphy Repdos von der Insel Siargao, auf der sich zur Vorweihnachtszeit besonders viele Surfer und Urlauber aufhielten. "Der Sturm klang richtig wütend und röhrend." Vom Militär veröffentlichte Luftaufnahmen zeigten, dass im wichtigsten Inselort General Luna unzählige Häuser zerstört waren.
"Wände und Dächer wurden abgerissen und weggeweht"
Von der benachbarten Insel Dinagat berichtete Gouverneurin Arlene Bag-ao, dass die gesamte Insel "dem Erdboden gleichgemacht" wurde. Häuser, Boote und Felder seien zerstört. "Wände und Dächer wurden abgerissen und weggeweht, als ob sie aus Papier seien."
"Rai", von den Einheimischen als "Odette" bezeichnet, war damit der schlimmste Taifun in diesem Jahr. Und es war auch "einer der schwersten Stürme auf den Philippinen im Monat Dezember im vergangenen Jahrzehnt", wie der Chef des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes auf den Philippinen, Alberto Bocanegra, sagte. Der Sturm traf die Philippinen zum Ende der Taifun-Saison. Die meisten heftigen Wirbelstürme entwickeln sich zwischen Juli und Oktober.
"Rai" war am Donnerstag auf Siargao auf Land getroffen. Angesichts von Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Stundenkilometern wurde er als Super-Taifun eingestuft. Dies entspricht in den USA einem Hurrikan der Kategorie fünf. Weltweit ereignen sich in der Regel etwa fünf Stürme dieser Stärke pro Jahr. Laut philippinischer Meteorologiebehörde schwächte "Rai" sich inzwischen ab und zog in Richtung Vietnam weiter.
Quelle: ntv.de, jog/AFP