Mann am Alexanderplatz getötetMesserstecher muss sieben Jahre in Haft

Mit einem langen Messer sticht im vergangenen Sommer ein 18-Jähriger einen Mann nieder. Nun muss er sich für die tödliche Attacke verantworten. Das Gericht folgt aber nicht der Forderung der Staatsanwaltschaft.
Rund ein halbes Jahr nach einem tödlichen Messerangriff am Berliner Alexanderplatz hat das Landgericht den Täter zu sieben Jahren und acht Monaten Jugendhaft verurteilt. Der 19-Jährige sei des Totschlags schuldig, urteilte das Gericht.
Im August 2014 hatte der damals 18-jährige Angreifer dem 30 Jahre alten Opfer ein langes Messer in die Herzgegend gerammt. Der Mann verblutete. Zuvor hatte der 30-Jährige, ein Bademeister, einen Streit schlichten wollen. Den hatte der unter Drogen stehende Täter mit einer ihm fremden Frau angezettelt.
Der heute 19-Jährige gab den tödlichen Stich im Prozess zu, seine Anwältin verlas sein Geständnis. Zugleich erklärte der junge Mann, er habe nicht töten wollen. Die Staatsanwaltschaft hatte auf Mord plädiert und neun Jahre Haft gefordert. Mit dem Strafmaß gingen die Richter aber über den Antrag der Verteidigung hinaus, die maximal sechs Jahren Haft wegen Totschlags beantragt hatte.
Rund um den Alexanderplatz kommt es immer wieder zu brutaler Gewalt. 2012 wurde in der Nähe des Platzes im Zentrum Berlins der 20-jährige Jonny K. niedergeprügelt. Er starb wenig später an Gehirnblutungen. Sein Tod hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst.