Panorama

Elf Jahre Haft für Theologen Messerstecher wollte ins Gefängnis, um Schulden zu entgehen

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Der Theologe aus Bayern hat die Tat absichtlich begangen, um möglichst lange ins Gefängnis zu kommen.

Der Theologe aus Bayern hat die Tat absichtlich begangen, um möglichst lange ins Gefängnis zu kommen.

(Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild)

Im Mai 2023 reist ein Mann aus Polling am Starnberger See mit dem Zug nach Tübingen. Sein schauriger Plan: Er will einen Menschen erstechen, um durch eine möglichst lebenslange Haftstrafe vor seinen Schulden zu fliehen. Nun hat das Landgericht Tübingen ein Urteil gesprochen.

Nach einer Messerattacke in einer Tübinger Buchhandlung ist ein Mann aus Bayern vom Tübinger Landgericht zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt worden. Er habe sich des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht, entschied die Kammer nach Angaben des Gerichtssprechers. Außerdem muss er dem Opfer 40.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Das Gericht folgt damit nicht der Forderung der Staatsanwaltschaft, die auf 14 Jahre Haft für den geständigen Mann plädiert hatte. Die Verteidigerin hatte sich für eine Strafe im oberen einstelligen Bereich ausgesprochen.

Der 41-jährige Angeklagte, ein katholischer Theologe, wollte laut eigener Aussage möglichst lange ins Gefängnis, um seinen Schulden zu entkommen. Diese haben zum Zeitpunkt der Tat zwischen 80.000 und 110.000 Euro betragen, wie der SWR berichtet. Für die Tat sei der ehemalige Schulleiter aus dem oberbayrischen Polling mit dem Zug nach Tübingen gefahren und habe dort wahllos nach einem Opfer gesucht.

Der Deutsche hatte sich nach Überzeugung des Gerichts Mitte Mai einer Kundin des Buchladens von hinten genähert und ihr das Messer in den Rücken gestoßen. Täter und Opfer kannten sich nicht. Die Tatwaffe - ein Fleischermesser mit einer etwa 16 Zentimeter langen Klinge - hatte der Mann laut Kammer kurz vor der Attacke gekauft. Laut dem SWR hatte der Mann nach seiner Tat die Besitzerin des Buchladens gebeten, die Polizei zu rufen.

Die Frau war bei dem Angriff lebensgefährlich verletzt worden. Eine Notoperation rettete ihr demnach das Leben. Polizisten nahmen den Mann noch in der Buchhandlung fest.

Quelle: ntv.de, mes/dpa

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