Stürme setzen Insel zu Millionen Kubikmeter Sand sollen Sylts Küste sichern
18.03.2024, 18:21 Uhr Artikel anhören
Die diesjährigen Sandvorspülungen sollen etwa 8,6 Millionen Euro kosten.
(Foto: picture alliance/dpa)
Sturmfluten in der Wintersaison ziehen die Strände deutscher Nordseeinseln regelmäßig in Mitleidenschaft. Sylt erhält nun mehr als eine Million Kubikmeter frischen Sand. Für den Küstenschutz ist das dringend notwendig, sagt Schleswig-Holsteins Umweltminister.
An die Strände der beliebten Nordsee-Insel Sylt werden in diesem Jahr wieder rund 1,2 Millionen Kubikmeter Sand gespült, um die Küste zu sichern. Die Sandvorspülungen werden etwa 8,6 Millionen Euro kosten. "Die Sandvorspülungen sind dringend nötig, weil das gelebter Küstenschutz ist und wir an der Westküste vor Sylt nicht mit Deichen arbeiten", sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt von den Grünen.
Der Minister machte sich bei der Fahrt mit Geländefahrzeugen entlang der Strände von Hörnum im Süden bis nach Kampen ein Bild von den Schäden. Mit dabei waren auch Birgit Matelski, Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN), sowie Manfred Uekermann, Vorsitzender des Landschaftszweckverbandes und Sylter Bürgermeister.
Goldschmidt betonte, dass Küstenschutz insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels eine große Herausforderung sei. Bei der jährlichen Strandbereisung auf der Insel prüfen die Küstenschützer im Frühjahr, an welchen Strandabschnitten Sand fehlt und wie viel davon an die Strände gepumpt werden soll. Stürme aus Westen und die dadurch hervorgerufene Meeresbrandung tragen nach Angaben des Landesbetriebs jährlich Teile der Westseite der Insel ab. Seit 1972 sind an der Westküste Sylts insgesamt 60 Millionen Kubikmeter Sand aufgespült worden.
Neben Sylt leiden auch andere Nordseeinseln unter Sandverlusten. Auf Wangerooge haben die Winterstürme den Hauptbadestrand nahezu komplett weggespült. "Das ist eine ziemliche Katastrophe", sagte kürzlich Rieka Beewen, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters. Demnach fehlten knapp 80.000 Kubikmeter Sand. Auch die Inseln Norderney und Baltrum meldeten deutliche Sandverluste. Auf Baltrum könnten deshalb wohl zunächst weniger Strandkörbe als üblich für die Badesaison aufgestellt werden, hieß es. Die Strände sollen nun mithilfe von Kipplastern, die Sand aus östlichen Teilen der Inseln bringen, wieder aufgefüllt werden.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa