"Ziemliche Katastrophe" Sandverlust bedroht Badesaison auf deutschen Nordseeinseln
17.03.2024, 08:29 Uhr Artikel anhören
Früher war hier mehr Sand.
(Foto: picture alliance/dpa)
Allein auf Wangerooge fehlen 88.000 Kubikmeter, der Hauptbadestrand ist nahezu komplett weg. Dass Sturmfluten Sand von den Stränden der deutschen Nordseeinseln wegspülen, ist nicht ungewöhnlich. Dieses Jahr sind die Ostfriesischen Inseln besonders betroffen.
Nach einer turbulenten Sturmflutsaison fehlt an einigen Stränden von Deutschlands Nordseeinseln Sand für die anstehende Badesaison. Auf Wangerooge haben die Winterstürme den Hauptbadestrand nahezu komplett weggespült. "Das ist eine ziemliche Katastrophe", sagte Rieka Beewen, Allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters. Demnach fehlten knapp 80.000 Kubikmeter Sand.
Auch die Inseln Norderney und Baltrum melden deutliche Sandverluste. Auf Baltrum könnten deshalb wohl zunächst weniger Strandkörbe als üblich aufgestellt werden, hieß es. Die Badestrände sollen nun mithilfe von Kipplastern, die Sand aus östlichen Teilen der Inseln bringen, wieder aufgefüllt werden.
Die Ostfriesischen Inseln vor der niedersächsischen Küste verzeichneten mehr Sandverluste als die Nordfriesischen Inseln in Schleswig-Holstein, wie aus einer DPA-Umfrage unter den Inselkommunen hervorgeht. Vor allem das Sturmtief "Zoltan" rund um Weihnachten richtete demnach Schäden an. Niedersachsens Landesregierung sagte den Inselkommunen finanzielle Hilfe beim Wiederaufbau der touristischen Infrastruktur zu.
Auch auf Sylt haben häufige und lang anhaltende Stürme in der Wintersaison die Strände zum Teil sichtbar in Mitleidenschaft gezogen, wie Grietje Stöver von der Insel Sylt Tourismus-Service GmbH sagte. "Solche Jahre gibt es gelegentlich." Wie stark die Strände Sylts tatsächlich betroffen sind und welche für den Küstenschutz notwendigen Maßnahmen getroffen werden müssen, bewertet der Landesbetrieb für Küstenschutz (LKN.SH) jedes Frühjahr bei seiner Strandbereisung - diese steht in Kürze an. Auf den Inseln Amrum und Föhr sollten kleinere Schäden bis zum Start der Badesaison wieder behoben sein.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa