Drama in der TürkeiMindestens 40 Bergleute sterben bei Gruben-Unglück
Die Totenzahlen steigen. Bei dem Minenunglück im Norden der Türkei kommen mindesten mindestens 40 Grubenarbeiter ums Leben. "Uns bietet sich wirklich ein trauriges Bild", so der Innenminister. Immerhin können sich Dutzende Bergarbeiter retten.
Die Zahl der Toten bei dem Grubenunglück im Nordosten der Türkei ist auf mindestens 40 gestiegen. "Wir haben insgesamt 40 Tote gezählt, 58 Bergleute konnten sich selbst retten oder mit Hilfe der Einsatzkräfte gerettet werden", sagte Innenminister Süleyman Soylu vor Ort. Das Ende der Bergungsarbeiten stehe kurz bevor, sagte der sichtlich erschütterte Energieminister Fatih Dönmez unter Tränen.
26 Tote sind offenbar inzwischen identifiziert. Die Suche nach einem weiterhin vermissten Bergarbeiter werde fortgesetzt, sagte Dönmez. Das Feuer in den Stollen sei nun "größtenteils unter Kontrolle".
Die Explosion in dem Kohlebergwerk in der nordöstlichen Hafenstadt Amasra am Schwarzen Meer hatte sich am Freitag gegen 18.15 Uhr Ortszeit ereignet. Dutzende Bergleute waren über Stunden in der Grube vermisst.
Die ganz Nacht über hatten Rettungskräfte nach den Vermissten gesucht. "Uns bietet sich wirklich ein trauriges Bild", sagte Innenminister Soylu am Morgen. Hunderte Menschen versammelten sich nahe dem Grubeneingangs, viele von ihnen weinten.
Unglücksursache noch unklar
Die genaue Ursache des Unglücks ist weiter unklar. Mutmaßlich sei Grubengas in dem 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara gelegenen Bergwerk explodiert, sagte Innenminister Dönmez. Von der Mine stieg an diesem Samstag Rauch auf. Es werde vermutet, dass es weiter brenne, berichtete der TV-Sender NTV.
Es ist nicht der erste Unfall dieser Art. Im Mai 2014 hatte die Türkei das folgenschwerste Grubenunglück in ihrer Geschichte erlebt. 301 Kumpel starben bei dem Unglück in der Mine in Soma im Westen des Landes. Die Tragödie löste Proteste gegen die Regierung des damaligen Ministerpräsidenten Erdogan aus. Fünf Verantwortliche der Grube wurden zu Haftstrafen verurteilt, die höchste betrug 22 Jahre und sechs Monate.
