Panorama

Viele Menschen noch vermisst Mindestens 78 Tote bei Brückeneinsturz in Indien

Vor dem Unglück könnten sich bis zu 500 Menschen auf der Brücke aufgehalten haben.

Vor dem Unglück könnten sich bis zu 500 Menschen auf der Brücke aufgehalten haben.

(Foto: AP)

Im indischen Bundesstaat Gujarat stürzt eine Brücke über einem Fluss ein. Es soll mindestens 78 Tote geben. Viele Menschen werden noch vermisst. Die Brücke ist zwar bereits 100 Jahre alt, wurde aber erst kürzlich nach einer Sanierung wiedereröffnet.

Bei dem Einsturz einer Hängebrücke im Westen Indiens sind nach offiziellen Angaben mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 80 andere Menschen seien nach dem Unglück in der Stadt Morbi im Bundesstaat Gujarat lebend geborgen worden, teilte der Minister Brijesh Merja von der Regionalregierung mit. In Medienberichten war sogar von 90 Toten die Rede. Nach Angaben von Lokalmedien suchten die Bergungsmannschaften in der Nacht zum Montag (Ortszeit) weiter nach mehr als hundert Vermissten.

Die aus der britischen Kolonialzeit stammende, 233 Meter lange Hängebrücke über den Fluss Machhu war nach monatelangen Reparaturarbeiten erst am Mittwoch wieder geöffnet worden. Der Sender NDTV berichtete, die Brücke habe kein Sicherheitszertifikat gehabt.

Nach Behördenangaben gaben Tragkabel der Brücke nach, als dort am Sonntag eine Menschenmenge Rituale im Rahmen einer religiösen Feier vollzog. Zum Zeitpunkt des Unglücks hätten sich rund 500 Menschen auf oder nahe der Brücke befunden, darunter auch Kinder, hieß es.

Videos örtlicher Medien, die zunächst von AFP nicht verifiziert werden konnten, zeigten Menschen, die sich verzweifelt an den Überresten der Brücke festhielten oder versuchten, an Land zu schwimmen. "Die Menschen fielen übereinander, nachdem die Brücke einstürzte", sagte ein Augenzeuge lokalen Medien. Die Leute seien wegen Ritualen für das Diwali-Fest auf die Brücke geströmt. "Viele Kinder und Frauen waren unter den Opfern", fügte der Zeuge hinzu.

Regierungschef Modi kündigt Entschädigung für Opfer an

Der indische Regierungschef Narendra Modi, der sich zum Zeitpunkt des Unglücks auf einer Reise durch seinen Heimatstaat Gujarat befand, habe sich um "die akute Mobilisierung von Rettungsmannschaften bemüht", schrieb sein Büro im Onlinedienst Twitter. Demnach kündigte Modi Entschädigungen für die Hinterbliebenen der Todesopfer sowie für die Verletzten an. Die Betroffenen sollten "jede mögliche Hilfe" erhalten, hieß es.

Unglücke aufgrund alter und schlecht gewarteter Infrastruktur ereignen sich in Indien häufig. Beim Einsturz einer Hochstraße kamen 2016 in Kalkutta 26 Menschen ums Leben. 2011 starben mindestens 32 Menschen im Nordosten des Landes, als ein Feiertagsgedränge eine Brücke zum Einsturz brachte.

Quelle: ntv.de, als/AFP

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