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Zuvor Tourismuslizenz entzogen Mindestens zwei Tote bei Feuer in Skihotel in der Türkei

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Die Provinz Bursa ist ein beliebtes Skigebiet in der Türkei.

Die Provinz Bursa ist ein beliebtes Skigebiet in der Türkei.

(Foto: picture alliance / AA)

Erst im Januar wird der Winterurlaub für Dutzende Menschen in einem türkischen Skigebiet zur Katastrophe. Ein Feuer in einem Hotel kostet vielen Menschen das Leben. Jetzt ist erneut in einem Skihotel ein Brand ausgebrochen. Gäste sind zu dem Zeitpunkt zwar nicht vor Ort, dennoch gibt es Tote.

Bei einem Brand in einem Skihotel im Nordwesten der Türkei sind mindestens zwei Menschen gestorben. Zwölf Hotelmitarbeiter wurden von den Rettungskräften aus der Pension im Skigebiet Uludag in der Provinz Bursa gerettet, wie das Gouverneursamt von Bursa mitteilte. Mehr als 100 Einsatzkräfte seien vor Ort gewesen.

In dem zum Zeitpunkt des Feuers geschlossenen Hotel befanden sich laut Gouverneursamt keine Gäste. Der Gaststätte sei im Januar die Tourismuslizenz entzogen worden. Das Feuer wurde den Angaben nach unter Kontrolle gebracht.

Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, dass es sich bei den Toten um einen türkischen Ski-Olympioniken und seinen Vater handele. Weitere Informationen gab es noch nicht.

78 Tote bei Brand in Skihotel im Januar

Bereits im Januar hatte es in der nordwestlichen Stadt Bolu einen verheerenden Brand in einem Skihotel gegeben, bei dem 78 Menschen ums Leben kamen. Die Behörden erließen einen Haftbefehl gegen sechs Verdächtige, teilte der Justizminister Yilmaz Tunc auf X mit. 20 Personen befinden sich im demnach schon in Haft.

Das Feuer hatte die 238 Gäste in der Nacht überrascht. Auf Videos war zu sehen, wie Menschen versuchten, sich mit aneinander geknüpften Bettlaken aus den Fenstern zu retten. Ein Augenzeuge hatte der Zeitung "Hürriyet" berichtet, wegen starken Rauchs habe man die Treppen zum Notausgang kaum finden können.

Zur Zeit des Brandes im Januar waren in der Türkei Schulferien. Das Skigebiet Kartalkaya ist ein beliebtes Ziel bei Winterurlaubern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte einen Tag Staatstrauer wegen der Katastrophe angeordnet. Der Vorfall hatte für große Empörung in der Bevölkerung gesorgt, weil Brandschutzmaßnahmen mutmaßlich massiv vernachlässigt wurden.

Schlechte Sicherheitsbilanz

Die Türkei hat eine düstere Bilanz, was Gebäudesicherheitsmaßnahmen angeht. Kurz vor der Katastrophe im Januar war im zentralanatolischen Konya ein Haus aus noch ungeklärten Gründen plötzlich eingestürzt, zwei Menschen kamen ums Leben.

Im vergangenen Jahr waren etwa 29 Menschen bei einem Brand in einem Nachtklub in Istanbul getötet worden. Für die hohe Opferzahl von offiziell mehr als 50.000 Toten durch die Erdbeben im Jahr 2023 machen Experten unter anderem Mängel an der Bausubstanz verantwortlich.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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