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Neues Leben mit Internet-LiebeMit Pizza und Lasagne: Bamberger wollte Ehefrau vergiften

14.11.2025, 18:04 Uhr
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Im Dezember 2024 servierte der Verurteilte seiner Frau eine Pizza, die mit Blauem Eisenhut versetzt war (Symbolbild). (Foto: picture alliance / SZ Photo)

Weil er ein neues Leben mit seiner Internet-Bekanntschaft beginnen möchte, fasst ein Mann aus Bamberg einen perfiden Plan: Seine Ehefrau soll sterben, aussehen soll es wie ein natürlicher Tod. Nun fällt das Urteil gegen den 56-Jährigen.

Wegen des mehrfachen Versuchs, seine Ehefrau zu vergiften, ist ein Mann aus dem Landkreis Bamberg zu einer Freiheitsstrafe von elf Jahren und vier Monaten verurteilt worden. Das Landgericht Bamberg sprach den 56-Jährigen des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung schuldig, wie ein Gerichtssprecher in der bayerischen Stadt mitteilte.

Laut Anklage versuchte der Mann mehrere Male, seine Frau zu töten, in dem er das Gift von Pflanzen in diverse Speisen wie etwa Lasagne oder Gemüse mischte. Die Frau, mit der er seit 1999 verheiratet war und mit der er zwei Kinder hat, erlitt in der Folge unter anderem mehrfach Herzrhythmusstörungen und musste immer wieder im Krankenhaus gehandelt werden. Im Mai 2025 wurde ihr ein Herzschrittmacher eingesetzt, weil die behandelnden Ärzte die Ursache für die Herzprobleme nicht erkannten.

Im Dezember 2024 servierte der Mann seiner Frau schließlich eine Pizza, die mit dem Gift des Blauen Eisenhuts versetzt war. Auch der Sohn aß davon, was der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft billigend in Kauf nahm. Beide mussten anschließend mit Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus eingeliefert werden und schwebten zwischenzeitlich in Lebensgefahr. Die Frau fiel sogar ins Koma. Beide überlebten. Der Mann gab sich laut Staatsanwaltschaft zunächst als sorgender Ehemann und Vater, floh aber dann nach Frankreich. Seit Januar 2025 sitzt er in Untersuchungshaft.

Tod sollte natürlich aussehen

Motiv war laut Anklage eine Frau, die der Angeklagte 2022 im Internet kennengelernt hatte und mit der er zusammenleben wollte. Im Jahr 2022 soll der Deutsche laut Anklage mit einer Frau aus Hamburg eine Beziehung über soziale Netzwerke begonnen und ihr eine gemeinsame Zukunft und Kinder versprochen haben. Um für ein neues Leben mit dieser Frau frei zu sein, soll er im Sommer 2023 beschlossen haben, seine Ehefrau zu töten und im Internet nach Möglichkeiten gesucht haben, wie er ihren Tod natürlich aussehen lassen kann.

Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren und neun Monaten, wie der Gerichtssprecher mitteilte. Die Verteidigung plädierte auf eine Freiheitsstrafe von unter zehn Jahren.

Quelle: ntv.de, spl/AFP/dpa

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