Panorama

"Die ganze Stadt trauert" München sagt nach tödlichem Anschlag Faschingspartys ab

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München hat zwei Höhepunkte des Straßenfaschings abgesagt.

München hat zwei Höhepunkte des Straßenfaschings abgesagt.

(Foto: picture alliance / SZ Photo)

Vergangene Woche rast ein Afghane in München mit einem Auto in eine Menschenmenge. Eine Mutter und ihre junge Tochter sterben wenig später an ihren Verletzungen. Als Konsequenz sagt die bayerische Landeshauptstadt zwei große Faschingsveranstaltungen ab.

Nach dem tödlichen Anschlag sagt die Stadt München zwei Höhepunkte des Straßenfaschings ab. "Als Stadtfamilie erscheint es uns im Angesicht des Anschlags und insbesondere aufgrund des gewaltsamen Todes unserer Kollegin aus der Stadtverwaltung und ihrer kleinen Tochter unvorstellbar, unbeschwert auf dem Viktualienmarkt Fasching zu feiern", teilte das Rathaus mit.

Angesichts der zahlreichen vom Anschlag körperlich und psychisch betroffenen Kolleginnen und Kollegen könne man "nicht einfach den Hebel wieder umlegen", begründete die Stadtverwaltung die Entscheidung. Nicht stattfinden werden damit der "Unsinnige Donnerstag" und der "Tanz der Marktweiber" auf dem Viktualienmarkt in der Innenstadt.

Zuvor hatten schon die "Damischen Ritter" ihren für Sonntag geplanten Faschingszug durch die Innenstadt abgeblasen. "Uns ist einfach derzeit nicht nach Feiern zumute!", teilte der zugehörige Verein mit. "Die ganze Stadt trauert." Die Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla teilte als Kooperationspartnerin mit, die Absage sei "unser tiefer Ausdruck des Respekts gegenüber den Opfern des Anschlags vom vergangenen Donnerstag".

Nach Angaben von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter von der SPD hatte die bei dem Anschlag getötete 37-Jährige bei der Stadt München gearbeitet. Bei der Fahrt eines Autos in eine Gruppe Demonstranten war auch die zwei Jahre alte Tochter der Frau gestorben. Ein 24-jähriger Afghane hatte seinen Wagen am Donnerstag in die Menschenmenge gesteuert. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Ermittler gehen von einem islamistischen Motiv aus.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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