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Experten schaffen kein Wunder Münchens Eisbachwelle kommt vielleicht erst im Frühling zurück

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Die Stadt München will die Eisbachwelle zurückholen. Doch bislang bleiben alle Rettungsversuche erfolglos.

Die Stadt München will die Eisbachwelle zurückholen. Doch bislang bleiben alle Rettungsversuche erfolglos.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Eisbachwelle in München ist noch immer weg. Doch Hardcore-Surfer können aufatmen: Es gibt Ersatz - und Hoffnung. Die Eisbachwelle kommt wieder. Aber vielleicht nicht so schnell.

"Wir können uns vor Interviewanfragen nicht mehr retten", sagt der 1. Vorsitzende der Interessengemeinschaft Surfen in München (IGSM), Franz Fasel. Für ein Interview mit ntv.de hat er vorerst keine Zeit. Da sei noch ein Radiosender aus den USA. Weltweit habe es inzwischen Anfragen für ein Gespräch gegeben. Das alles muss Fasel ehrenamtlich bewältigen.

Doch mittlerweile informieren die Surfer auf ihrer Internetseite, was gerade passiert mit der Münchner Eisbachwelle. Die ist seit einer Woche verschwunden. Und das bleibt sie vorerst noch. Doch eine Sprecherin des zuständigen Baureferats ist sich sicher: Sie wird wiederkommen. Und ein Surfer sagt: "Notfalls müssen wir bis zum nächsten Isar-Hochwasser warten. Also bis zum kommenden Frühjahr."

Die Stadt München will den Anziehungspunkt für Surfer aus aller Welt schnell wiederhaben. Dafür setzt sie Himmel und Hölle in Bewegung – und Wissenschaftler von der Helmut-Schmidt-Universität aus dem 800 Kilometer entfernten Hamburg. Die sind extra mit einem kleinen, motorisierten Surfbrett angekommen, um sich den Eisbach und dessen Untergrund anzuschauen.

Problem lokalisiert

Am Donnerstagvormittag schippert das rot-grüne Surfbrett über den Eisbach. Es hängt an einem Seil und hat einen Motor. Und es hat zahlreiche Messgeräte an Bord. Sie sollen herausfinden, wie der Untergrund des Eisbachs aussieht.

Denn da liegt vermutlich das Problem. Experten gehen davon aus, dass bei einer Bachauskehr vor gut einer Woche zu gründlich aufgeräumt wurde.

Bei so einer Bachauskehr werden Flüsse und Bäche gereinigt. Auch der Münchner Eisbach. Dazu wird zunächst das Wasser abgesenkt. Dann klettern Mitarbeitende der Stadt in den Eisbach, untersuchen Böschungen und den Untergrund, nehmen Reparaturen vor und reinigen den Seeboden, erklärt eine Sprecherin des Münchner Baureferats. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dabei möglicherweise zu viel Kies vom Boden des Eisbachs entfernt wurde. Schon ein Zentimeter zu viel könnte gereicht haben, heißt es.

Die ersten Rettungsversuche

Inzwischen hat die Stadt München schon einiges unternommen, um die Eisbachwelle wiederherzustellen, bisher jedoch ohne Ergebnis. So wurde Mitte der Woche der Wasserspiegel des Nebenarms der Isar im Englischen Garten angehoben. Nun soll versucht werden, Kies in den Untergrund des Eisbachs zu bringen. Doch dazu muss geklärt werden, wo genau. Dabei sollen die Auswertungen der Messungen vom Donnerstag helfen. Das dauert aber noch etwas.

Hardcoresurfer, die auch bei Außentemperaturen von weniger als zehn Grad "die Welle machen" wollen, müssen also noch ein bisschen auf die große Eisbachwelle warten. Sie können aber eine kleinere Welle im Eisbach nutzen, die "Dianabadschwelle". Wer es wilder haben will, muss eine halbe Stunde mit dem Auto fahren, nach Hallbergmoos im Landkreis Freising. Dort wurde vor knapp anderthalb Jahren ein Surfpark eröffnet. Münchner Surfer kennen ihn schon, weil der Eisbach gerade im Sommer oft zu überlaufen ist. Nun dürfen ihn die Hardcoresurfer aus München ganz offiziell und kostenlos nutzen. Vorerst bis Ende November.

Quelle: ntv.de

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