Panorama

Veranstalter türmt mit EinnahmenMusikfans stehen bei Fake-Konzert vor leerer Bühne

30.12.2022, 12:07 Uhr (aktualisiert)
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Für ein Ticket soll der angebliche Konzertveranstalter 170 Euro verlangt haben. (Foto: picture alliance / Zoonar)

Am 25. Dezember reisen Musikfans aus ganz Deutschland zu einem Konzert nach Baden-Württemberg. Für die Tickets sollen sie 170 Euro gezahlt haben. Doch vor Ort wartet kein Musiker, sondern ein verdutzter Hallenbetreiber, der eigentlich mit einer Hochzeitsgesellschaft rechnet.

Rund 300 Musikfans sollen von einem 25-Jährigen zu einem offenbar fingierten Konzert nach Ilsfeld im baden-württembergischen Kreis Heilbronn gelockt und um ihr Eintrittsgeld betrogen worden sein. Der junge Mann habe die Tickets für den angeblichen Auftritt eines syrischen Musikers über das Internet angeboten und eine Halle angemietet, teilt die Polizei mit. Geprellte Konzertbesucher seien aus ganz Deutschland nach Baden-Württemberg gereist, standen am Sonntag aber vor einer leeren Bühne.

"Als die Musikfans realisierten, dass an diesem Abend kein Konzert stattfinden wird, war der 25-Jährige bereits nicht mehr vor Ort", teilte die Polizei mit. Auch die Hallenmiete blieb er den Angaben zufolge schuldig. Mit wie viel Geld er geflüchtet ist, können die Beamten erst sagen, wenn klar, wie viele Fans genau betrogen wurden.

Wie der SWR berichtet, hatte der 25-Jährige noch am Veranstaltungstag selbst Karten an der Abendkasse für das angebliche Konzert verkauft. Nach Angaben des Hallenbetreibers war die Veranstaltung eigentlich als Hochzeit angemeldet. Es gebe einen gültigen Vertrag, auch eine Kaution von 1000 Euro habe der 25-Jährige hinterlegt und am Veranstaltungstag alles eingedeckt wie eine Hochzeit, heißt es.

Stutzig ist der Hallenbetreiber laut SWR geworden, als die angeblichen Hochzeitsgäste am 25. Dezember beim Einlass ihre Handys vorzeigten. Außerdem sei professionelle Security vor Ort gewesen, heißt es. Als der Hallenbetreiber den 25-Jährigen aufforderte, die Hallenmiete zu begleichen, soll dieser verschwunden und nicht mehr aufgetaucht sein. Anschließend habe auch der Sicherheitsdienst das Weite gesucht. Auf Nachfrage sollen die Besucher dem Hallenbetreiber daraufhin erklärt haben, dass es sich nicht um eine Hochzeit, sondern ein Konzert handelt. Für eine Karte sollen sie 170 Euro gezahlt haben.

(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 28. Dezember 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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