Panorama

Leichenteile in Töpfen versteckt Mutmaßlicher Serienkiller gesteht acht Morde

Bruce McArthur (2.v.r.) während der Gerichtsanhörung. (Skizze).

Bruce McArthur (2.v.r.) während der Gerichtsanhörung. (Skizze).

(Foto: AP)

Viele Jahre hält eine Mordserie die kanadische Polizei in Atem. Dann entdecken Ermittler viele Leichenteile auf einem Grundstück in Toronto. Nun hat der Gärtner Bruce McArthur gestanden, acht Männer missbraucht und getötet zu haben.

Der mutmaßliche Serienmörder Bruce McArthur aus Toronto hat gestanden, zwischen 2010 und 2017 acht Männer ermordet zu haben. Das berichteten kanadische Medien nach einer Gerichtsanhörung am heutigen Tag. Als dort die Namen der acht Opfer verlesen wurden, bekannte sich der 67-Jährige in jedem der Todesfälle für schuldig. Den Ermittlern hatte die Mordserie jahrelang Kopfzerbrechen bereitet. Der Prozess war ursprünglich für Januar 2020 erwartet worden. Das Strafmaß für McArthur soll nun bereits kommende Woche verkündet werden. Vorher sollen die Hinterbliebenen der Opfer Gelegenheit haben, sich im Gerichtssaal zu äußern.

Laut Staatsanwalt Michael Canton plante McArthur die Morde vorab und missbrauchte seine Opfer, die zwischen 37 und 58 Jahre alt waren, teilweise auch sexuell. Zudem soll er persönliche Gegenstände wie Schmuck von ihnen als Andenken behalten haben. McArthur war vor einem Jahr festgenommen worden. Auf einem Grundstück in Toronto, auf dem er als Gärtner arbeitete, hatten Ermittler Leichenteile entdeckt und daraufhin mehr als 100 weitere Grundstücke durchsucht. Die meisten der Opfer hatten Verbindung zur Schwulenszene in Toronto und verschwanden unter ähnlichen Umständen.

Polizei ging nicht von Serienmörder aus

Polizeichef Mark Saunders hatte bis sechs Wochen vor McArthurs Festnahme noch erklärt, es gebe keine Hinweise auf einen Zusammenhang oder einen Serienmörder. Ein unabhängiges Team aus Experten untersucht derzeit, ob die Polizei der kanadischen Großstadt den Fall falsch handhabte.

"Ich setze nicht viel auf Vergebung und darauf, Dinge abzuschließen", sagte Karen Fraser dem TV-Sender CTV mit Blick auf die Verurteilung McArthurs. Auf ihrem Grundstück hatte die Polizei in Pflanzgefäßen die Überreste von sieben Leichen entdeckt. "Es sind schreckliche Dinge geschehen", sagte Fraser. Die Überreste eines achten Mannes wurden in einem Komposthaufen hinter Frasers Haus gefunden. In McArthurs Schlafzimmer fand die Polizei zudem Hilfsmittel, die auf die gewaltsame Entführung der Opfer hindeuteten, darunter Klebeband, Seil, einen Plastikhandschuh, Kabelbinder und Spritzen.

Ermittler Dave Dickinson sprach von einem "langen und traumatischen Prozess". Das Schuldbekenntnis McArthurs sei nun der bestmögliche Ausgang. Womöglich werde aber nie ganz klar, warum McArthur die Morde beging.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen