"Leider war jede Hilfe zu spät" Mutter und vier Kinder sterben bei Hausbrand
02.03.2019, 15:22 Uhr
In der Nacht bricht in einem Einfamilienhaus im Nürnberger Stadtteil Sandreuth Feuer aus. Obwohl die Rettungskräfte den Brand schnell löschen können, sterben fünf Menschen.
Bei einem verheerenden Brand in einem Nürnberger Wohnhaus sind eine Frau und vier kleine Kinder ums Leben gekommen. Die 34-Jährige und drei Kinder im Alter von vier, fünf und sieben Jahren starben am frühen Samstagmorgen in dem Haus. Ein Säugling erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Vier weitere Erwachsene konnten sich selbst aus dem Gebäude retten und wurden laut Polizei mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Nach Angaben von Nachbarn soll es sich bei den Toten um eine Mutter und ihre Kinder handeln. Demnach wohnte in dem Einfamilienhaus eine neunköpfige Familie. Die Behörden bestätigten dies zunächst nicht. Die Brandursache blieb vorerst unklar. "Wir haben derzeit keine Hinweise auf Brandstiftung, ermitteln aber in alle Richtungen", sagte eine Polizeisprecherin. Später hieß es bei der Polizei, vor Sonntagmorgen gebe es keine weiteren Informationen.
"Leider war jede Hilfe zu spät"
Der Notruf war gegen 3 Uhr eingegangen. Als die Löschzüge wenig später bei dem Haus in einem Industriegebiet im Nürnberger Stadtteil Sandreuth eintrafen, habe das halbe Erdgeschoss lichterloh gebrannt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Aus dem Rest des Hauses drang dichter Rauch, Flammen schlugen aus den Fenstern. Trupps der Feuerwehr mit schwerem Atemschutz seien in das Gebäude vorgedrungen. Im Obergeschoss fanden sie die Frau und die vier Kinder und brachten sie aus dem Gebäude. Alle Versuche, die Opfer zu reanimieren, seien aber gescheitert. "Leider war jede Hilfe zu spät", sagte der Feuerwehrsprecher.
Rund 70 Feuerwehrleute, 60 Kräfte des Rettungsdienstes sowie Beamte der Polizei waren im Einsatz. Drei Notfallseelsorger kümmerten sich laut Feuerwehr um Angehörige. Der Brand an sich sei schnell gelöscht gewesen, sagte der Feuerwehrsprecher weiter. Immer wieder fanden die Feuerwehrleute aber Glutnester; erst am Vormittag waren auch diese gelöscht. Dennoch überprüfte die Feuerwehr im Laufe des Tages den Brandort erneut. Unklar war, wie die Bewohner auf das Feuer aufmerksam wurden. "Ob es im Gebäude Rauchwarnmelder gab, wissen wir nicht", sagte der Sprecher der Feuerwehr.
Rauchspuren an den Fenstern des weißen Gebäudes mit Giebeldach ließen ahnen, wie hoch die Flammen aus den Fenstern gelodert hatten. "Man kann davon ausgehen, dass das Haus für längere Zeit nicht mehr bewohnbar ist." Die Straße war am Nachmittag nach stundenlanger Sperrung wieder zugänglich. Bei einem Brand in Rheinland-Pfalz waren im Februar ebenfalls fünf Menschen gestorben. Dort kamen drei Männer im Alter zwischen 43 und 54 Jahren sowie zwei 54-jährige Frauen ums Leben. Sie wurden tot in einer Dachgeschosswohnung gefunden. Als Brandursache galten damals Tabakreste im Abfall.
Quelle: ntv.de, sba/dpa