Eisig, warm, kalt Nach dem Kurzfrühling kommen die Pollen
16.02.2017, 10:49 Uhr
(Foto: dpa)
Der Vorfrühling ist nur von kurzer Dauer. Es wird wieder kälter. Und nicht nur das: Für Allergiker brechen nun wieder harte Zeiten an.
n-tv.de: Bisher war es in dieser Woche ja richtig schön. Aber der Trend zum Wochenende sieht anders aus, oder?
Björn Alexander: Leider ja. Wobei wir auch am Wochenende nicht ganz auf die Sonne verzichten müssen. Allerdings ist es mit der Vorfrühlingswärme vorbei. Die freien Tage bringen uns meistens nur noch Höchsttemperaturen von 3 bis 10 Grad.
Erst eisig, dann warm, anschließend wieder kalt. Irgendwie richtiges Erkältungswetter.
Jedoch nicht jede laufende Nase muss zwangsläufig mit Bakterien oder Viren zusammenhängen. Denn inzwischen sind vermehrt die ersten Pollen unterwegs.
Welche Pollen fliegen?
Vor allem in den westlichen und südlichen Landesteilen sind es die klassischen Frühblüher, also Hasel oder Erle. Richtung Nordosten und Osten hat der Winter ja zuletzt noch länger durch gehalten. Hier waren die ersten zwei Wochen im Februar zum Teil fast zwei Grad zu kalt. Damit sind die Pollen noch zurückhaltend. Das wird sich aber natürlich ändern.
Wie finde ich denn heraus, ob etwas fliegt oder nicht?
Grundsätzlich hilft schon mal der Blick in den Pollenflugkalender. Dort sieht man, welche Pollenart zu welcher Zeit und in welcher Konzentration unterwegs sein können. Allerdings sind das natürlich gemittelte Angaben. Je nach den tatsächlichen Temperaturen können die Zeiten etwas variieren. Die konkrete Pollenflugvorsage, die sie dann beispielsweise über n-tv.de abrufen können, nimmt diese Variationen und das aktuelle Wetter mit rein. Also: Regnet es stark, dann sind die Konzentrationen gering. Ist es lange trocken und weht ein schwacher bis mäßiger Wind, dann nimmt die Konzentration rasch zu. Einen besonderen Service in Sachen Pollenflug gibt es übrigens für alle Berliner.
Wie sieht dieser Service aus?
Die Meteorologie der Freien Universität Berlin betreibt seit vielen Jahren eine sogenannte Pollenfalle. Damit kann man ganz genau herausfinden, welche Pollenarten in welchen Konzentrationen tatsächlich fliegen.
Vom Frühling zum Wochenende: Wie werden die nächsten Tage?
Nach einem wolkigen bis wechselhaften Freitag, der auf den Bergen oberhalb von 700 bis 900 Metern auch wieder Schnee bringen kann, wird es am Wochenende wieder besser. Das heißt: am Samstag im Osten noch letzte Schnee- oder Regenschauer. Ansonsten bleibt es aber überwiegend trocken und besonders im Südwesten und an den Alpen setzt sich die Sonne ganz gut durch. Dazu zwischen 3 Grad im Erzgebirge und bis 10 Grad am Oberrhein.
Gib es nachts wieder Frost?
Von der Mitte südwärts wird's in der Nacht zum Sonntag meistens frostig. Weiter nordwärts dürfte es hingegen mehrheitlich frostfrei bleiben.
Und am Sonntag?
Dann sind bei den Wettermodellen momentan noch große Unsicherheiten vorhanden. Variante 1: Der Norden bekommt dichte Wolken mit etwas Regen. Der Rest bleibt trocken und zeitweise sonnig. Variante 2: Der Regen ist intensiver und kommt bis in die Landesmitte voran. Aber auch dabei bleibt der Süden ziemlich sicher schön. Und relativ sicher ist auch die Temperaturspanne zwischen 4 und 10 Grad.
Wie sind die Wetterkarten in der kommenden Woche?
Von Westen und Nordwesten her tendenziell wechselhaft und zum Teil windig bis stürmisch. Dabei sind wir zunächst einmal eher auf der milden Seite, Montag bei 5 bis 11, Dienstag 6 bis 12 Grad. Pünktlich zum Beginn des Straßenkarnevals deuten die Wettercomputer dann aber leider kühlere Zeiten an.
Die Jecken müssen frieren?
Das könnte passieren. Aber das ist natürlich noch lang hin, und die Unsicherheiten sind groß. Da wollen wir doch jetzt noch nicht die sprichwörtlichen Pferde scheu machen. Im übrigen sind die Karnevalisten wettertechnisch Kummer gewohnt und im Warmschunkeln echte Profis.
Quelle: ntv.de