Behörde kündigt Notmaßnahmen anNeu-Delhi versinkt im Smog

Neu-Delhi erlebt derzeit die stärkste Luftverschmutzung seit Jahren. Regierungschef Kejriwal, der die Stadt momentan als "Gaskammer" bezeichnet, kündigt deshalb Notfallmaßnahmen an. Grund für die Smog-Wolke könnte das traditionelle Diwali-Fest sein.
Wegen einer gefährlich hohen Luftverschmutzung haben die Behörden in Neu-Delhi Notfallmaßnahmen angekündigt. "Notfallmaßnahmen sind notwendig, um dieses Problem gemeinsam zu lösen", erklärte der Regierungschef des Großraums Neu Delhi, Arvind Kejriwal, nach einer Sondersitzung seines Kabinetts.
Alle Schulen in der Stadt blieben in den kommenden drei Tagen geschlossen, Bau- und Abrissarbeiten seien fünf Tage lang untersagt. Dieselgeneratoren dürften nur noch in Krankenhäusern genutzt werden, und größere Straßen würden vorerst nur noch einmal pro Woche gereinigt. Auch Kricket-Partien wurden am Wochenende abgesagt.
Kejriwal, der Neu-Delhi am Samstag wegen des dichten Smogs mit einer "Gaskammer" verglichen hatte, rief die rund 17 Millionen Bewohner auf, sich so lange wie möglich drinnen aufzuhalten und wenn möglich von zu Hause aus zu arbeiten. Zur Verringerung der Feinstaubbelastung in der Luft sollen außerdem Brände auf Müllhalden bekämpft und die Straßen von Neu Delhi mit Wasser besprengt werden. Außerdem werde ein Elektrizitätswerk heruntergefahren, teilte der Regierungschef mit.
Feuerwerke tragen Mitschuld
Rund 250 bis 300 Menschen versammelten sich am Sonntag in Neu-Delhi, um die Regierung aufzufordern, mehr gegen den Smog zu unternehmen. Die meisten Demonstranten trugen Atemschutzmasken.
Beim traditionellen Diwali-Fest vor einer Woche hatten die Bewohner Millionen Feuerwerke abgeschossen, die Stadt liegt seitdem unter einer dichten Smog-Wolke. Ohnehin hat sich die Luftqualität in der indischen Hauptstadt mit der zunehmenden Urbanisierung in den vergangenen Jahren stetig verschlechtert. Dieselmotoren, kohlebetriebene Kraftwerke und Industrieabgase tragen dazu ebenso bei wie das Abbrennen von Stoppelfeldern rund um die Hauptstadt und das Heizen mit offenem Feuer.