Panorama

Widerspruch zu Herzstillstand Neue Theorie: Löste eine Kamera Baumgartners Absturz aus?

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Die Staatsanwaltschaft hat eine Autopsie des Leichnams Baumgartners angeordnet.

Die Staatsanwaltschaft hat eine Autopsie des Leichnams Baumgartners angeordnet.

(Foto: Barbara Gindl/APA/dpa)

Nach dem Unfalltod des Österreichers Felix Baumgartner in Italien gehen Ermittler schnell von einem medizinischen Notfall aus, der im Unglück mündet. Erste Ermittlungen lassen einem Bericht zufolge jedoch Zweifel daran aufkommen. Stattdessen könnte eine Kamera den Absturz ausgelöst haben.

Ermittlungen zum tödlichen Absturz des Extremsportlers Felix Baumgartner am Donnerstag in Italien haben eine neue Theorie zur Ursache zutage gefördert. Nach Informationen der Zeitung "Il Resto del Carlino" ist diese noch nicht belegt, lässt aber Zweifel an der bisherigen Hypothese aufkommen, Baumgartner könnte einen Herzstillstand erlitten haben. Dies hatten Ermittler am Donnerstag als wahrscheinlich angenommen. Laut italienischem Rundfunk Rai gingen sie davon aus, dass der 56-Jährige zum Zeitpunkt des Aufpralls bereits tot war.

Baumgartner dokumentierte umfassend seine vielen Sprünge und Flüge. Offenbar auch in diesem Fall. So hätten erste Ermittlungen ergeben, dass an dem Motorgleitschirm eine Kamera an einer dünnen Schnur befestigt war - offenbar im hinteren Teil des Fluggeräts. Bedient wurde sie demnach mit einer kleinen Fernbedienung. Sie könnte den Unfall ausgelöst haben.

Spuren am Fluggerät sollen der Zeitung zufolge darauf hindeuten, dass die Kamera bei einer möglichen plötzlichen Flugbewegung oder einem Strömungsabriss in den Propeller geraten sein könnte. Der Schirm sei dieser Theorie zufolge daraufhin in sich zusammengefallen und Baumgartner mit seinem Fluggerät abgestürzt, so die Zeitung. Der Österreicher soll noch versucht haben, den Notschirm zu ziehen - allerdings zu spät. Die Flughöhe war bereits zu gering und Baumgartner stürzte in eine Hotelanlage in Porto Sant'Elpidio. Die Hypothese muss noch durch den von der Staatsanwaltschaft Fermo beauftragten Experten bestätigt werden, so "Il Resto del Carlino".

Zwei Zeugenaussagen sollen die neue Theorie stützen. Ein Tourist sagte der Zeitung, er habe das Fluggerät in freiem Fall gesehen - "und es drehte sich in einer spiralförmigen Bewegung. Das Segel, das sich normalerweise oben befindet, war zerknittert." Ein Mann aus der Gegend erklärte dem Blatt: "Als ich ihn fallen sah, war er nicht mehr weit vom Boden entfernt. Ich bin ein begeisterter Gleitschirmflieger und meiner Meinung nach war es kein medizinischer Notfall, der dazu führte, dass das Fluggerät die Kontrolle verlor. Ein solcher Sturzflug, wie ich ihn gesehen habe, kann nur auf ein technisches Problem zurückzuführen sein."

In der Zwischenzeit hat die Staatsanwaltschaft von Fermo nach der ersten Leichenschau eine Autopsie angeordnet, um die endgültige Todesursache festzustellen, so die Zeitung.

Quelle: ntv.de, als

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