Ausnahmezustand in Canberra Neuer Fall beschert Australiern Lockdown
12.08.2021, 06:59 Uhr
Zahlreiche Menschen decken sich vor Beginn des Lockdowns noch mit Lebensmitteln ein.
(Foto: imago images/AAP)
Es gibt nicht viele Staaten, die bislang so gut wie Australien durch die Pandemie gekommen sind. Es gibt allerdings auch nicht viele Staaten, die so strikte Regeln haben. Das bekommen nun die Menschen in der Hauptstadt Canberra zu spüren. Sie müssen in den Lockdown - wegen eines einzigen Falles.
Nach Melbourne und Sydney müssen auch die Bewohner der australischen Hauptstadt Canberra mindestens sieben Tage lang in einen Lockdown. Zuvor sei in der Stadt erstmals seit einem Jahr ein Corona-Fall bestätigt worden, teilten die Behörden mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der Pandemie, dass in Canberra und der Region Australian Capital Territory (ACT) wieder strenge Maßnahmen verhängt werden, wie die Zeitung "The Age" berichtete.
Die rund 400.000 Einwohner sind nun aufgerufen, ihre Wohnungen nur in dringenden Fällen zu verlassen. Die Regeln sollen um 17 Uhr (Ortszeit) in Kraft treten. "Dies ist bei weitem das schwerwiegendste Risiko für die öffentliche Gesundheit, dem das ACT in den letzten zwölf Monaten ausgesetzt war", hieß es in einer Mitteilung des örtlichen Gesundheitsministeriums.
Der Ende Juni verhängte Lockdown im Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney war zuletzt bereits bis Ende August verlängert worden. Die Behörden verzeichneten hier zuletzt mehr als 340 neue Fälle. In Melbourne waren die Maßnahmen am Mittwoch um eine Woche verlängert worden.
Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern hat die Corona-Pandemie bislang mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns bei bekannten Fällen und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. In den vergangenen Monaten stieg jedoch aufgrund der hochansteckenden Delta-Variante die Zahl der Infektionen. Zugleich ist die Impfrate in Australien sehr niedrig: Bisher sind nur 19 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AFP