Panorama

Trotz Lockdown in ShanghaiNeuinfektionen erreichen in China Höchstwert

05.04.2022, 09:47 Uhr (aktualisiert)
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(Foto: picture alliance / Costfoto)

China verzeichnet mehr als 13.000 Neuinfektionen. Das ist der höchste Wert seit der ersten Corona-Welle vor zwei Jahren. Dabei befindet sich mit Shanghai die größte Stadt des Landes nach wie vor im Lockdown. Für Kritiker ist die Stadt der Beweis, dass die "Null Covid"-Strategie nicht funktioniert.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in China auf einen Höchstwert gestiegen. Am Sonntag meldete die nationale Gesundheitskommission 13.146 lokale Infektionen. Der Großteil der Fälle (11.691) verläuft der offiziellen Statistik zufolge asymptomatisch.

Die Regierung bekräftigte unterdessen ihr Festhalten an der "Null Covid"-Strategie. Bei einem Inspektionsbesuch in Shanghai betonte Chinas Vize-Premierministerin Sun Chunlan das "unerschütterliche Einhalten" der epidemiologischen Strategie, die auch bei kleineren Infektionssträngen rasche Ausgangssperren, Massentests und Quarantäne vorsieht.

Nach wie vor befindet sich mit Shanghai die größte Stadt des Landes in einem flächendeckenden Lockdown. Nahezu sämtliche der über 26 Millionen Einwohner dürfen derzeit ihre Wohnungen nur für Covid-19-Tests verlassen. Zur Isolation von Infizierten wurden im ganzen Stadtgebiet Sportstadien und Messehallen mit jeweils tausenden Betten eingerichtet.

Funktioniert Chinas Corona-Strategie langfristig?

Shanghai wird von Kritikern als weiteres Beispiel dafür gesehen, dass Chinas Corona-Strategie dauerhaft nicht funktioniert. In einem in der Volksrepublik äußerst seltenen Schritt hatte sich die Stadtverwaltung am Donnerstag entschuldigt und eingestanden, dass die Metropole "unzureichend" auf den jüngsten Corona-Ausbruch vorbereitet gewesen sei. Dass entgegen den Planungen auch am Freitag noch Viertel im Ostteil der Metropole abgeriegelt waren, begründeten die Behörden damit, dass es in den betroffenen Stadtteilen Corona-Fälle gegeben habe.

Zuletzt äußerten die Bewohner Shanghais auf Chinas sozialen Medien zunehmend Frust über die strikten Ausgangssperren, prekäre Nahrungsmittelversorgung sowie mangelnde hygienische Zustände in den Quarantänezentren.

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 03. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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