Hoher Konsum bei Jugendlichen Neuseeland verbietet Einweg-E-Zigaretten
20.03.2024, 09:39 Uhr Artikel anhören
Die Regierung in Neuseeland will, dass Jugendliche weniger E-Zigaretten rauchen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das von der Vorgängeradministration geplante Tabak-Kaufverbot für junge Menschen hat die neue Regierung in Neuseeland zwar gekippt, dafür geht sie aber gegen Einweg-E-Zigaretten vor. Wellington spricht von einem rapiden Anstieg des Konsums bei Jugendlichen und plant ein Verbot.
Die neuseeländische Regierung will Einweg-E-Zigaretten verbieten. Zudem sollen Geldstrafen für Händler, die elektronische Zigaretten an Kinder und Jugendliche verkaufen, erhöht werden. Das kündigte der stellvertretende Gesundheitsminister Casey Costello an. E-Zigaretten seien zwar einerseits "ein wichtiges Mittel zur Raucherentwöhnung", so Costello. "Während das Dampfen zu einem deutlichen Rückgang der Raucherquoten beigetragen hat, ist der rapide Anstieg des Rauchens bei Jugendlichen ein echtes Problem für Eltern, Lehrer und Gesundheitsexperten."
Man wolle Maßnahmen ergreifen, "um Jugendlichen den Zugang zum Dampfen zu erschweren. Wir wollen nicht, dass junge Menschen dampfen, und daran wollen wir arbeiten", so Costello. Wiederverwendbare E-Zigaretten wird es demnach als "wichtiges Instrument zur Raucherentwöhnung" jedoch weiterhin geben.
Nach den neuen Gesetzen müssen Einzelhändler, die E-Zigaretten an Personen unter 18 Jahren verkaufen, mit Geldstrafen von umgerechnet bis zu 56.000 Euro rechnen. Weitere Vorschriften sollen verhindern, dass E-Zigaretten mit Bildern, die Jugendliche ansprechen könnten, oder mit verlockenden Namen angeboten werden.
Tabak-Verkaufsverbot gekippt
Neuseeland ist weltweit als Land bekannt, das besonders restriktiv gegen das Rauchen vorgeht. Eine Packung Zigaretten kostet dort mehr als zwanzig Euro. Zudem dürfen die Päckchen nicht offen verkauft werden, sondern werden von den Verkäufern in der Regel in Schränken und Schubladen aufbewahrt. Auch gilt ein weitreichendes Werbeverbot für Tabakwaren.
Die Linke Regierung um Jacinda Ardern wollte sogar den Tabakverkauf an Menschen verbieten, die ab 2009 geboren wurden. Im Februar hatte die neue konservative Regierung jedoch zum Entsetzen von Gesundheitsexperten das wegweisende Gesetz der Vorgängeradministration gekippt, das jungen Menschen den Kauf von Zigaretten lebenslang verboten hätte.
Quelle: ntv.de, rog/AP