Dammbruch in Wassenberg Niederländer öffnen Schleusen nicht
18.07.2021, 03:21 Uhr
Die Rur ist im Kreis Heinsberg weit über ihre Ufer getreten.
(Foto: dpa)
In Erwartung neuer Pegelhöchststände in Roermond stoppen die Niederlande am Freitag den Zulauf der Rur in die Maas. Als in der nordhrein-westfälischen Stadt Wassenberg die Dämme brechen, bittet der Bürgermeister darum, die Schleusen wieder zu öffnen. Die Behörden im Nachbarland sehen aber keinen Zusammenhang.
Die niederländischen Behörden haben die Bitte des Bürgermeisters des nordrhein-westfälischen Wassenberg, die Schleusen der Rur in Roermond zu öffnen, abgewiesen. Der niederländische Deichverband sehe keinen Zusammenhang zwischen einem Dammbruch an der Rur, wegen dem 700 Menschen in Wassenberg im Kreis Heinsberg ihre Wohnungen verlassen mussten, und dem Schließen der Schleusen auf niederländischer Seite, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP am Samstagabend.
Bürgermeister Marcel Maurer hatte am Freitagabend als Ursache für den Dammbruch im Stadtteil Ophoven das Schließen der Schleusen in Roermond genannt. Dies habe zu einem Rückstau geführt und den Druck auf den deutschen Deich erhöht. Er hatte die niederländischen Behörden gebeten, die Schleusen wieder zu öffnen.
Nach Berechnungen des niederländischen Deichverbands Limburg aber hat das Eine mit dem Anderen nichts zu tun. Bei Hochwasser werde die Schleuse der Rur in Roermond immer geschlossen, um ein Überfluten der Stadt durch von der Maas in die Rur drückende Wassermassen zu verhindern. Das Wasser der Rur werde dann immer über einen Seitenarm der Rur, den Hambeek, in die Maas geleitet. Das bedeute, dass es einen normalen Wasserabfluss in der Rur ohne Beeinträchtigungen auf deutscher Seite gebe.
Nach dem Bruch des Damms stand der Stadtteil Ophoven nahe der niederländischen Grenze nach Feuerwehrangaben teilweise unter Wasser. Die Lage blieb auch am Samstag gespannt. Der Pegelstand des Wassers stagniere, teilte die Stadt mit. Die Rur hat ihre Quelle in der Eifel und mündet bei Roermond in den Niederlanden in die Maas.
Quelle: ntv.de, ino/dpa