Panorama

"Fast wieder normal"Niederländisches Bahnchaos ist überstanden

04.04.2022, 07:37 Uhr
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Am Wochenende standen zahlreiche Bahnen in den gesamten Niederlanden still. (Foto: picture alliance / ANP)

Am Wochenende stürzt ein Defekt den niederländischen Zugverkehr ins Chaos, Tausende Menschen sind von dem Quasi-Zusammenbruch betroffen. Ein Bahnsprecher spricht von einem "Scheißtag". Nun ist der Ausnahmezustand offenbar überwunden.

Der Zugverkehr in den Niederlanden läuft nach einem weitgehenden Zusammenbruch am Wochenende wieder ohne größere Störungen. "Fahrplan fast wieder normal", hieß es vom staatlichen Bahnunternehmen NS am Morgen um 5 Uhr. Am Sonntag war der Zugverkehr im ganzen Land wegen einer Systemstörung weitgehend zusammengebrochen. Tausende Reisende waren Medienberichten zufolge betroffen, nachdem gegen 10 Uhr ein für die Sicherheit des Schienenverkehrs relevantes System ausfiel.

Nachdem stundenlang unklar war, worin genau das Problem besteht, erklärte ein Bahnsprecher, es sei ein System ausgefallen, das die Einsatzplanung der Züge koordiniert und dabei Vorfälle wie aktuell notwendig werdende Umleitungen berücksichtigt. Ohne dieses System könne die Sicherheit nicht gewährleistet werden. "Und das ist essenziell, damit der Verkehr fahrplanmäßig erfolgen kann." Die Züge kleinerer regionaler Bahnunternehmen verkehrten den Angaben zufolge normal.

"Ein echter Scheißtag"

Zuvor hatte sich das Bahnunternehmen bereits entschuldigt: "Das ist nicht das, was unsere Reisenden von uns erwarten können und woran sie gewöhnt sind", erklärte Vorstandsmitglied Tjalling Smit. "Wir werden die Ursache gründlich untersuchen und herausfinden, wie wir verhindern können, dass dies in Zukunft wieder geschieht."

Ein Schienenersatzverkehr sei nicht eingerichtet worden, weil es nicht möglich sei, derart viele Busse einzusetzen, wie das für die Beförderung der betroffenen Bahnreisenden nötig gewesen wäre, teilte NS auf Twitter mit. "Ich kann mir gut vorstellen, dass Reisende im Moment nicht wissen, woran sie sind", sagte der Bahnsprecher. "Das ist ein echter Scheißtag."

Die Störungen wirkten sich auch auf den Fernverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden aus, wo es am Sonntagnachmittag zu erheblichen Problemen kam. Auf der ICE-Strecke von Frankfurt (Main) nach Utrecht fielen Züge zwischen Utrecht und Mönchengladbach in beiden Fahrtrichtungen aus. Auf der IC-Strecke von Berlin über Hannover nach Amsterdam sei der Zugverkehr zwar nicht unterbrochen gewesen. Es habe aber Verspätungen gegeben.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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