Panorama

Rehabilitiert nach 228 Jahren Niederlande ehren Anführer von Sklavenaufstand als Helden

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Das Tula-Denkmal in Willemstad, wo der Sklavenaufstands-Anführer von den Niederländern geköpft wurde.

Das Tula-Denkmal in Willemstad, wo der Sklavenaufstands-Anführer von den Niederländern geköpft wurde.

(Foto: IMAGO/Markus Matzel)

1795 erhebt sich der Sklave Tula in der niederländischen Kolonie Curaçao und führt einen Aufstand an. Dieser wird blutig niedergeschlagen und er hingerichtet. Mehr als 200 Jahre nach seinem Tod wird Tula nun von den Niederlanden rehabilitiert.

Die Niederlande haben mehr als 200 Jahre nach einem Sklavenaufstand den damaligen Anführer rehabilitiert. Die Regierung pries den Freiheitskämpfer Tula in einer Erklärung als "historischen Helden" und würdigte seinen "gerechten Kampf für Freiheit". Die Rehabilitierung sprach Staatssekretärin Alexandra van Huffelen im Namen der Regierung auf der Karibikinsel Curaçao aus, einer früheren niederländischen Kolonie.

1795 hatte Tula, der als Sklave auf einer Plantage auf Curaçao arbeiten musste, einen Aufstand organisiert und Freiheit für die versklavten Menschen gefordert. Nach vier Wochen war der Aufstand blutig niedergeschlagen worden. Tula wurde von den Kolonialherren gefoltert und auf besonders grausame Weise getötet. Van Huffelen sprach von einem "grausamen Verbrechen, begangen von Vertretern des niederländischen Staats".

Sie entschuldigte sich auch dafür, dass die Rehabilitierung erst jetzt komme. Zu lange habe man versucht, die grausame Vergangenheit auszulöschen. Erst im Sommer hatte König Willem-Alexander sich für die Sklaverei entschuldigt. Die Niederlande hatten als eines der letzten Länder die Sklaverei in ihren Kolonien erst vor 150 Jahren beendet.

Auch der König würdigte Tula als "großen Mann". "Er erregt Bewunderung und Respekt, wegen seines Mutes und seiner Führungsstärke, wegen seines Widerstandes gegen menschenunwürdige Ausbeutung", hieß es in einem Brief des Monarchen, der bei der Feier verlesen wurde.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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