Panorama

Erfolgreiche TestsNiedersachsen führt Anti-Einbruchs-App ein

30.07.2018, 10:55 Uhr
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Niedersachsens Polizei nutzt jetzt die App Premap, die vergangene Einbrüche und mögliche zukünftige Tatorte anzeigt. (Foto: picture alliance / Swen Pförtner)

Sie soll die Bekämpfung von Einbrüchen verbessern: Eine App der Polizei Niedersachsen kann vorhersagen, wo Diebe bald einsteigen könnten. Sie wird jetzt im ganzen Bundesland eingeführt. Allerdings orientiert sie sich dabei an vorgegebenen Mustern.

Im Kampf gegen Einbrüche will die niedersächsische Polizei einem Zeitungsbericht zufolge künftig flächendeckend auf die Prognose- und Analysesoftware Premap setzen. Das sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Probeläufe in Modellversuchen hätten gute Ergebnisse gebracht. Deshalb werde sie flächendeckend eingeführt.

Premap ist eine App, die Beamten auf einem Tablet anzeigt, wo zuletzt Einbrüche stattfanden und die Wahrscheinlichkeit für weitere Taten am höchsten ist. Solche Algorithmen greifen auf kriminologische Ansätze zurück, um typische Verhaltensmuster von professionellen Banden zu berechnen. Die Wahrscheinlichkeit von Taten, denen kein Muster zugrunde liegt, kann mit den Methoden des sogenannten Predictive Policing aber nicht prognostiziert werden.

Die zentrale Annahme hinter dem von der niedersächsischen Polizei selbst entwickelten Programm ist der "Near Repeat Victimization"-Mechanismus. Demnach erhöhen Taten die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Tat in räumlicher und zeitlicher Nähe, zumindest sofern bestimmte weitere Faktoren hinzukommen. Gefährdete Bereiche werden auf einer digitalen Echtzeitkarte dargestellt.

Die Polizei testet Premap schon seit 2017. Testläufe gab es in mehreren Städten und ländlichen Gebieten.

Quelle: cam/AFP

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