Panorama

Kapitän: "Nennt mich nicht Held" "Norman Atlantic" auf dem Weg nach Italien

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Die havarierte Fähre "Norman Atlantic" treibt seit dem Brand an Bord in der Adria. Nun ziehen Schlepper das Wrack Richtung Italien. Im Hafen von Brindisi soll die Suche nach der Brandursache und nach weiteren Opfern beginnen. Derweil spricht der Kapitän.

Die in der Adria ausgebrannte Fähre "Norman Atlantic" befindet sich auf dem Weg nach Italien. Schleppkähne begannen am damit, das Wrack Richtung Brindisi zu ziehen. Dort sollte es am Freitag gegen Mittag eintreffen. Im Hafen der süditalienischen Stadt wollen die Ermittler das ausgebrannte Schiff nach möglichen weiteren Todesopfern und Hinweisen zur Brandursache untersuchen.

Bei dem am Sonntagmorgen ausgebrochenen Brand waren mindestens elf Menschen ums Leben gekommen, zwei Seeleute eines Schleppkahns starben durch einen Unfall beim Bergungsversuch. Die Behörden befürchten weitere Todesopfer, da sich auch Flüchtlinge als blinde Passagiere im Schiffsrumpf befanden und viele Passagiere in ihren Kabinen schliefen, als das Feuer ausbrach. Zudem ist die genaue Zahl der Insassen wegen fehlerhafter Passagierlisten bis heute unklar.

Kapitän will kein "Held" sein

Das griechische Fährunternehmen Anek gab die Zahl der Insassen zuletzt mit 474 an. Der italienische Ermittlungschef Giuseppe Volpe spricht dagegen von mindestens 499 Insassen, da in letzter Minute noch weitere Passagiere auf die überfüllte Fähre gebracht worden seien. Die Küstenwache aktualisierte die Zahl der geretteten Insassen auf 477 - 50 mehr als zuvor angegeben.

Der Kapitän Argilio Giacomazzi, der als letzter von Bord gegangen war, kehrte am Donnerstag nach mehrstündigem Verhör durch die Ermittler endlich nach Hause zurück. Vor seinem Haus in der italienischen Hafenstadt La Spezia bat er die wartenden Reporter, ihn allein zu lassen. Er fügte hinzu: "Nennt mich nicht Held. Ich wünschte, ich hätte alle an Bord sicher nach Hause bringen können."

Quelle: ntv.de, fma/AFP

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