Kost und Logis für lauObdachloser spielt in Kliniken Privatpatient

Nach seiner Haftentlassung weiß ein Mann offenbar nicht, wo er unterkommen soll. Kurzerhand täuscht er schwere Krankheiten vor und lässt sich in Krankenhäuser einweisen. Mit dieser Masche erschleicht er sich bundesweit etliche Annehmlichkeiten.
Um in Krankenhäusern übernachten und essen zu können, hat ein Obdachloser monatelang schwere Krankheiten vorgetäuscht. Der 40-Jährige habe sich als Privatpatient ausgegeben und unter anderem über Herzprobleme geklagt, sagte eine Polizeisprecherin.
Bei der Aufnahme in die Kliniken gab der Mann falsche Namen an und konnte sich so Verpflegung und Unterkunft für mehrere Tage erschleichen. Dafür soll er zahlreiche Untersuchungen über sich ergehen und sich teilweise sogar in Spezialkliniken einweisen lassen haben. Der Schwindel flog schließlich auf, als er in einer Klinik in Bad Neustadt an der Saale (Landkreis Rhön-Grabfeld) widersprüchliche Angaben machte. Nun sitzt der Mann in der psychiatrischen Abteilung eines Gefängnisses in Haft.
Der psychisch belastete Mann war erst im Januar aus der Haft entlassen worden und hatte seitdem keinen festen Wohnsitz - und auch keine Krankenversicherung. Wie viele Kliniken dadurch einen Schaden von jeweils mehreren Tausend Euro hinnehmen mussten, ist noch unklar. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass der Betrüger bundesweit unterwegs war und in den kommenden Wochen noch weitere Fälle bekannt werden könnten.
Privatpatienten haben keine Krankenkassenkarte wie gesetzlich Versicherte. Sie geben stattdessen bei der Aufnahme ins Krankenhaus ihre Personalien an und müssen zudem für die Kostenübernahme unterschreiben. Das Geld wird ihnen dann von ihrer Krankenkasse erstattet.