Polizeibericht vom Oktoberfest Hitlergruß und Belästigungen auf der Wiesn
21.09.2025, 16:58 Uhr Artikel anhören
Etwa 600 Polizistinnen und Polizisten kontrollieren die Festlichkeiten.
(Foto: picture alliance / Wolfgang Maria Weber)
Ein 55-Jähriger versucht einen 19-Jährigen aus dem Polizeigewahrsam zu befreien. Mehrere Menschen prügeln sich mit Maßkrügen um Sitzplätze in einem Zelt und ein 23-Jähriger belästigt Rettungssanitäterinnen sexuell. Die Polizei stellt die Bilanz vom ersten Tag des Oktoberfests vor.
Auf dem Oktoberfest ist ein 25 Jahre alter Tourist aus Italien angezeigt worden, weil er in einem Festzelt den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben soll. Er wurde wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt und nach der Zahlung einer Sicherheitsleistung von 3000 Euro wieder entlassen, wie die Polizei mitteilte.
Auch zu weiteren Vorfällen kam es auf der Wiesn: 18.000 Euro musste den Angaben zufolge eine Schweizer Touristengruppe nach einer Maßkrugschlägerei hinterlegen. Fünf Schweizer Wiesnbesucher im Alter zwischen 39 und 43 Jahren waren laut Polizei mit einer Gruppe anderer Besucher im Alter zwischen 46 und 47 Jahren in einen Streit geraten. Dem Bericht zufolge ging es dabei um die raren Sitzplätze in den Zelten.
Zudem wurden fünf sexuelle Belästigungen angezeigt, nachdem ein 23-jähriger Italiener Notfallsanitäterinnen begrabscht haben soll. Dem Bericht zufolge wurde er wegen einer vorangegangenen gegenseitigen Körperverletzung zur Wache gebracht, wo die Haftfrage entschieden werden soll. Ebenfalls wegen sexueller Belästigung wurde auch ein 50-jähriger Niederländer festgenommen und nach der Zahlung einer Sicherheitsleistung von 6000 Euro wieder entlassen.
Außerdem wurden zwei mutmaßliche Taschendiebe festgenommen - und ein 55-Jähriger versuchte, einen 19 Jahre alten Familienangehörigen aus dem Polizeigewahrsam zu befreien. Ermittelt wird nun wegen versuchter Gefangenenbefreiung.
Knapp eine Million Gäste feierten am ersten Wochenende auf der Theresienwiese. Münchens Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Christian Scharpf sagte: "Das war ein traumhafter Wiesnstart."
Insgesamt etwa 600 Polizistinnen und Polizisten sowie zahlreiche Ordnungskräfte schützen das größte Volksfest der Welt. Das Rauchen von Marihuana ist auf dem ganzen Gelände während der Festzeit verboten.
Quelle: ntv.de, gri/dpa/AFP