Messer-Attacke in Barmbek Onkel des Täters bittet um Verzeihung

Was trieb Ahmed A. zu seiner Messerattacke in Hamburg? Ein Onkel spricht nun erstmals über die Tat. "Von seiner Erziehung und von seinem Charakter her passt das nicht", sagt er - und äußert Worte tiefen Bedauerns.
Die Familie des Messerangreifers von Hamburg-Barmbek hat sich entschuldigt. "Wir bitten Deutschland und die Opfer um Verzeihung. Was auch mit Ahmad geschehen ist, es entschuldigt die Tat nicht", sagt ein Onkel des Palästinensers der "Zeit". "Vielleicht hat die Ablehnung seines Asylantrages ihn aus der Bahn geworfen? Davor war er eigentlich zufrieden." Bei der Messerattacke kam ein Mann ums Leben, sieben Menschen wurden verletzt.
Nach Angaben der "Zeit" glaubt die Familie nicht, dass der Verwandte ein Extremist geworden ist. "Von seiner Erziehung und von seinem Charakter her passt das nicht", so der Onkel, der in Norwegen wohnt. Vielmehr hätte Ahmad A. vorgehabt, in Europa sein in Ägypten begonnenes Studium der Zahnmedizin zu beenden. Ein im Gazastreifen lebender Cousin rechnete offensichtlich damit, dass sein Vetter demnächst dorthin zurückkehren würde: "Es fehlten nur noch die Papiere", sagte er der "Zeit".
Der Beschuldigte soll eine kleine Fahne der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) besessen haben. Diese sei im Spind des Zimmers des 26-Jährigen in einem Hamburger Flüchtlingsheim gefunden worden, berichten mehrere Medien. Die Bundesanwaltschaft, die den Fall übernommen hat, hatte allerdings bisher keine Anhaltspunkte für eine IS-Mitgliedschaft oder einer anderen Gruppierung.
Der in den Vereinigten Arabischen Emiraten geborene Mann war 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Den Landesbehörden war er als Islamist bekannt, wurde aber als nicht unmittelbar gefährlich eingestuft. Auch gibt es Hinweise, dass er psychisch labil war.