Panorama

Hurrikan im Nordost-Atlantik "Ophelia" wirbelt auf Irland zu

Irrläufer im Atlantik: Von den Azoren kommend bewegt sich das Sturmtief "Ophelia" Richtung Nordosten auf die irische Küste zu.

Irrläufer im Atlantik: Von den Azoren kommend bewegt sich das Sturmtief "Ophelia" Richtung Nordosten auf die irische Küste zu.

(Foto: AP)

Die Schule schließen, sind in Alarmbereitschaft: Im Nordwesten Europas bereiten sich die Bewohner der britischen Inseln auf ein ungewöhnlich starkes Unwetter vor. Ex-Hurrikan "Ophelia" kommt über den Atlantik.

Der nächste große Herbststurm naht: Irland bereitet sich mit umfangreichen Vorkehrungen auf die Ankunft von Hurrikan "Ophelia" vor. Das irische Bildungsministerium ordnete für den heutigen Montag die Schließung aller Schulen des Landes an. In Teilen des Südens und des Westens der Insel riefen die Behörden die höchste Unwetter-Alarmstufe aus. Erwartet werden Sturmböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 130 Kilometern je Stunde, heftige Regenfälle und mögliche Überflutungen. Wetterdienste in Irland und Großbritannien warnten vor umherfliegenden Trümmerteilen, abgedeckten Dächern und Stromausfällen.

Die Flughäfen in Dublin und Shannon riefen Passagiere auf, sich frühzeitig mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und den jeweiligen Flugstatus zu überprüfen, bevor sie sich auf den Weg zu ihnen machen. Zug- und Fährverbindungen könnten unterbrochen werden, hieß es in einer Wetterwarnung für Nordirland. Teile des irischen Militärs wurden vorsorglich in Bereitschaft versetzt, um bei Sicherungs- und Aufräumarbeiten aushelfen zu können.

Ungewöhnliches Wetterphänomen

Mit Windböen in Orkanstärke, hohem Wellengang an der Küste und ergiebigen Niederschlägen bis ins Inland müssen unterdessen nicht nur die Iren rechnen. Sturmwarnungen gibt es auch für die irische See, Teile Schottlands, Wales und die englische Westküste. Am stärksten dürften vor allem der Westen Irlands, sowie der Norden und Westen des Vereinigten Königreichs betroffen sein.

Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC handelt es sich bei "Ophelia" um den stärksten jemals so weit im Osten des Atlantiks beobachteten Wirbelsturm. Wenn das Unwetter das Festland erreicht, dürfte sich der Wirbelsturm nach Einschätzung von ntv-Meteorologe Björn Alexander bereits deutlich abgeschwächt haben.

"Ophelia"-Effekte in Deutschland

Seine größte Stärke erreichte "Ophelia" demzufolge am Sonntagmorgen, als im Inneren des gewaltigen Sturmtiefs mittlere Windgeschwindigkeiten von über 180 km/h und Spitzenböen von über 220 km/h auftraten. Damit galt "Ophelia" offiziell als Hurrikan der Kategorie 3. Auswirkungen des ungewöhnlichen Wetterphänomens sind auch in Deutschland zu spüren: Vor der Sturmfront saugt das Tief große Mengen Warmluft aus der Mittelmeerregion in Richtung Norden, wo die "Ophelia"-Nebenwirkungen tief im Oktober noch für T-Shirt-Wetter sorgen.

Schon jetzt ist klar, dass das Unwetter damit in die Meteorologie-Geschichte eingeht: Noch nie zuvor wurde ein derart starker Hurrikan so weit nordöstlich auf dem Atlantik gesichtet. Ophelia weckt zudem Erinnerungen an den "Great Storm", der am 16. Oktober 1987 über Großbritannien fegte. Das Unwetter kostete damals 18 Menschen das Leben.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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