Schiffbrüchige gerettet Orcas versenken Segeljacht
14.05.2024, 00:50 Uhr Artikel anhören
Vor der Küste Marokkos geraten am Sonntag zwei Segler in Seenot: Orcas haben ein Leck in ihre Jacht geschlagen und zuvor das Ruderblatt beschädigt. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in dem Gebiet.
Orcas haben spanischen Medienberichten zufolge erneut eine Segeljacht in der Nähe von Gibraltar versenkt. Die zwei Besatzungsmitglieder der 15 Meter-Jacht "Alborán Cognac" hätten am Sonntagmorgen etwa 26 Kilometer vor Kap Spartel in Marokko am südlichen Eingang zur Straße von Gibraltar zunächst dumpfe Schläge gegen den Rumpf wahrgenommen, berichten die spanische Zeitung "El País", das Portal 20Minutos und andere Medien unter Berufung auf den spanischen Seenotrettungsdienst.
Durch die Schläge sei das Ruderblatt beschädigt worden. Als dann Wasser in das Boot eingedrungen sei, hätten die Segler einen Notruf abgesetzt. Von Spanien aus sei ein Hubschrauber gestartet und der in der Nähe fahrende Tanker "MT Lascaux" gebeten worden, dem Havaristen zu Hilfe zu kommen, schreibt "El País" unter Berufung auf das Verkehrsministerium in Madrid. Eine Stunde nach dem Notruf seien die Schiffbrüchigen von dem Tanker wohlbehalten an Bord genommen worden. Die Jacht habe man jedoch nicht bergen können, sie sei kurz darauf gesunken. Es war bereits der siebte derartige Vorfall seit 2020. Zuvor hatten Meeressäuger bereits vier Segelboote und zwei marokkanische Fischerboote versenkt.
Experten, die das Verhalten der intelligenten Tiere studieren, gehen davon aus, dass die Orcas zu einer Gruppe von 37 der Meeressäuger gehören, die zwischen dem Norden der Iberischen Halbinsel und der Straße von Gibraltar im Süden leben. Warum es die Tiere seit 2020 immer wieder auf die Boote abgesehen haben, ist nicht bekannt. Obwohl stets von "Attacken" die Rede ist, sprechen Forscher lieber von "Interaktionen", da der Grund für dieses nur in diesem Seegebiet beobachtete Verhalten der Schwertwale nicht bekannt sei. So sei es möglich, dass die Tiere nur spielen wollten, heißt es in "El País. Es könne sich aber auch um die Reaktion auf ein negatives Erlebnis mit einem Schiff handeln.
Quelle: ntv.de, ino/dpa